Der lang gehegte Wunsch nach einem neuen Feuerwehrgerätehaus ging 1982 in Erfüllung. Als Ersatz für den ehemals umgebauten Ziegenbockstall in der Marienburger Straße entstand ein neues Domizil im Fasanengarten. Das moderne Gebäude besitzt eine normgerechte Fahrzeugbox, einen geräumigen Unterrichtsraum sowie Sanitäranlagen. Den Schlüssel überreichte am Eröffnungstag der damalige Ortsbürgermeister Egon Pauls. Noch im selben Jahr lud die Feuerwehr die Bürger zum “Tag der offenen Tür” ein, um die neuen Räumlichkeiten in Augenschein nehmen zu können.

Ein “Disko”-unfall auf der B 6 am Bierbruch bei Ahrbergen, zu dem unsere Feuerwehr im Januar 1985 gerufen wurde, kostete drei jungen Menschen das Leben. Solche Bilder bleiben den Helfern im Gedächtnis.

Auf der Jahreshauptversammlung 1987 wurden Ehrenbrandmeister Friedrich Köhler und Franz Burlit zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Einen Wohnungsbrand gab es 1987 in Sarstedt, Im Sacke, zu bekämpfen. Trotz der dichten Bebauung der Altstadt konnte ein Übergreifen der Flammen verhindert werden.

Im Juni mussten bei der Fa. Chemica in Heisede, Nordstraße, 20 Liter ausgelaufenes Formaldehyd entsorgt werden.

1988 wurde Heinrich Gerber zum Ortsbrandmeister gewählt, sein Stellvertreter wurde Gerhard Franke, der jedoch infolge Wohnortwechsels dieses Amt nur 9 Monate bekleiden konnte. Andreas Volke wurde neuer Stellvertreter.

Im Juli 1988 forderte ein Brand des Papierlagers der Großdruckerei Schröter und Bake den Einsatz aller Sarstedter Ortswehren. Es gelang, die Druckerei und das Bürogebäude vor den Flammen zu schützen.

Bei einer Kommandositzung im Jahr 1988 wurde beschlossen, die alte Handruckspritze zu restaurieren und diese im Festumzug anlässlich des 60-jährigen Jubiläums im Jahr 1990 mitrollen zu lassen. Die Arbeiten wurden maßgeblich von Holger Schmeling und Thomas von Einem durchgeführt.

Das besagte Jubiläum wurde vom 8. bis 10. Juni 1990 mit einem großen Zeltfest gefeiert. Hierzu konnten wir unsere Partnerfeuerwehr aus Detershagen bei Magdeburg begrüßen. Damit hatte die deutsche Wiedervereinigung auch unsere Ortswehr erreicht. Die Verbindung war auf Initiative des Kameraden Siegfried Gerber kurz nach dem Mauerfall eingegangen worden und bestand noch bis zum Ende der Neunziger Jahre. Zu erwähnen sei noch, dass uns ausgerechnet am Tag unseres Festumzugs ein PKW-Brand in Atem hielt.

Im Dezember 1990 erhielt die Feuerwehr eine neue Tragkraftspritze. Die noch funktionsfähige TS 8 von 1958 wurde der Detershagener Feuerwehr dort im Frühjahr 1991 im Rahmen einer Feierstunde übergeben. In der folgenden Zeit häuften sich Öl-Einsätze durch den zunehmenden Kraftfahrzeugverkehr. Zwischen 1992 und 1994 seien die folgenden Brandeinsätze zu erwähnen: Brand eines Bettenlagers auf dem Kasernengelände in Ahrbergen, Brand eines Kellers im Masurenweg, Fahrstuhlbrand in Sarstedt und der Brand einer Fischerhütte am “Nullpunkt”-Teich.

Im September 1992 folgten wir einer Einladung der Partnerfeuerwehr aus Detershagen zur Teilnahme an den Feierlichkeiten anlässlich ihres 80-jährigen Bestehens.

1994 konnte der stellvertretende Ortsbrandmeister Andreas Volke infolge Wohnortwechsels nicht erneut kandidieren. Seine Nachfolge trat Günther Eicke an.

Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich im Februar 1996 auf der Straße zwischen Ruthe und Heisede in der Kurve vor dem Bahnübergang. Das Fahrzeug war ins Schleudern geraten und gegen einen Baum geprallt. Die junge Fahrerin konnte von unserer Wehr nur noch tot geborgen werden.

1997 wurde der Kauf eines neuen Löschfahrzeugs notwendig. Unser LF 8/6 wurde in Dissen vom Ortskommando in Empfang genommen. Es war für alle Kameraden ein bewegender Augenblick, als Ortsbrandmeister Heinrich Gerber das Fahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn in den Ort rollen ließ. Mit diesem Fahrzeug wuchsen auch die Anforderungen an alle Aktiven, war doch hier wesentlich mehr Technik eingebaut. So stand die Ausbildung am neuen Löschfahrzeug nun regelmäßig auf dem Dienstplan. Mit den zur Verfügung stehenden 600 Litern Wasser, die das Fahrzeug fasste (hierfür steht die 6) und der eingebauten Schnellangriffseinrichtung wurde die Feuerwehr in die Lage versetzt, sofort mit Löscharbeiten zu beginnen.

Erster Einsatz des LF 8/6 war der Brand auf dem ehemaligen Ziegeleigelände am Boksberg. Ein weiterer Großbrand im Dezember 1997 vernichtete das gesamte Obergeschoss eines Wohnhauses in der Nordstraße. Im Juli 1999 wurden Kassenhaus und Kiosk am Heiseder Badesee durch Brandstiftung vernichtet. Es entstand ein Schaden von über 200.000 DM. In Sarstedt, Friedrich-Ebert-Straße, vernichtete ein Großbrand im August 1999 infolge Brandstiftung in einem abgestellten Bus das in unmittelbarer Nähe befindliche Gebäude, in dem sich außer dem Busunternehmen auch die Notarztzentrale und das Jugendzentrum befanden.

Im Industriegelände am Boksberg brannte im September 2001 ein Restpostenmarkt nieder. Die Gefahr bei diesem über 8 Stunden andauernden Einsatz war nicht zu unterschätzen, denn hier lieferten u.a. Farben, Lacke und Kunststoffe dem Feuer immer neue Nahrung.

Das Jahr 2002 war geprägt von Hochwassereinsätzen. Zunächst führten starke Regenfälle im Juli zu lokalen Überschwemmungen und wir mussten, insbesondere bei unseren “Sorgenkindern” in der Sorauer Straße, die Keller leer pumpen. Vom 25. bis zum 27. August wurde unsere Wehr anlässlich des verheerenden Elbe-Hochwassers zu Deichsicherungsmaßnahmen nach Dannenberg gerufen. Kurz nach dem Jahreswechsel hatte dann Sarstedt seine “Jahrhundertflut” zu überstehen. Der Pegel der Innerste war auf 3 Meter gestiegen, sämtliche Ortswehren waren vom 3. bis 5. Januar im Dauereinsatz.

Kurz darauf wurde die Wehr abermals zu einem Verkehrsunfall gerufen, der sich am Ortsausgang von Heisede ereignet hatte. Der eingeklemmte Fahrer musste mit der Rettungsschere des Hottelner Rüstwagens aus seinem Fahrzeug befreit werden.

2004 fand dann an der Spitze der Feuerwehr ein Wechsel statt. Heinrich Gerber, der vor Übernahme des Ortsbrandmeisteramtes im Jahr 1988 bereits seit 1982 als stellvertretender Ortsbrandmeister fungiert hatte, legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Für seine geleistete Arbeit gebührt ihm Dank und Anerkennung.

Auf der Mitgliederversammlung im Oktober 2004 wurde unser ehemaliger Jugendfeuerwehrwart Frank Wedekind zu seinem Nachfolger gewählt.

Natürlich konnten wir in unserer Geschichte nicht alle Geschehnisse der vergangenen 75 Jahre schildern. Unsere Auswahl ist insoweit nur beispielhaft für die Arbeit unserer Feuerwehr. Nicht zuletzt waren aber auch die kleineren Hilfeleistungseinsätze bedeutungsvoll, z.B. als es hieß, einem Schwan zu helfen, der sich im Gebüsch verfangen hatte oder eine Katze zu bergen, die in der Dachrinne “festsaß”.

Außer bei den Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule in Celle und weiteren Fortbildungsveranstaltungen wird an den Dienstabenden das notwendige theoretische Wissen für den Feuerwehrmann vermittelt. Hierzu zählen auch Vorträge von externen Fachleuten, z.B. der Polizei oder der Avacon. Natürlich finden auch entsprechende praktische Übungen statt. Regelmäßige Einsatzübungen in größerem Rahmen gewährleisten, im Ernstfall schnell und sicher handeln zu können.

Unser vielfältiges Aufgabengebiet wächst stetig mit dem technischen und dem industriellen Fortschritt. Schwerpunkte der Aus- und Fortbildung sind in jüngster Zeit die Strahlenschutzausbildung und die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger. Im Jahr 2002 war unter der Leitung von Sarstedts stellvertretendem Ortsbrandmeister Uwe Meyer aus den Atemschutzgeräteträgern der Freiwilligen Feuerwehren Heisede und Gödringen eine Strahlenschutzgruppe aufgebaut und ausgebildet worden.

Die Feuerwehr prägt aber auch das Leben im Ort entscheidend mit. Beim alljährlichen “Inselfest” sorgt die Feuerwehr mit dem Bratwurstverkauf für das leibliche Wohl der Besucher. Eingeladen sind die Bürger auch jährlich zur Teilnahme an einem Busausflug, zum Wurstessen und zu einem Skat – und Knobelabend. Beim “Tag der offenen Tür” können sich Interessierte über die Arbeit der Feuerwehr informieren und bei Kaffee und Kuchen oder Gegrilltem ein paar nette Stunden verbringen. Auch das Osterfeuer wird im Wechsel mit den anderen Vereinen ausgerichtet.

Selbstverständlich kommt bei diversen Freizeitaktivitäten auch die Pflege der Kameradschaft nicht zu kurz. Neu hinzugekommen sind die Motorradtouren unserer “Feuerwehrbiker”, die im vergangenen Jahr eine Herbsttour in die Dolomiten unternommen haben.

Wir hoffen, dass Sie, liebe Leserin und lieber Leser, unsere Feuerwehr beim Lesen unserer Geschichte ein wenig näher kennenlernen konnten.

“Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit” lautet der Slogan, mit dem wir um Ihre Unterstützung werben.

Es wäre leichter, wenn wir unsere Arbeit auf mehrere Schultern verteilen könnten.

Wir bieten eine unverbindliche “Schnuppermitgliedschaft” an und freuen uns gerade auch auf “Quereinsteiger”. Sie erreichen uns an jedem Dienstagabend ab 19 Uhr im Feuerwehrgerätehaus im Fasanengarten. Auch wenn Sie sich nicht aktiv beteiligen, können Sie uns mit Ihrer fördernden Mitgliedschaft (15 Euro jährlich) unterstützen.

Wir hoffen sehr, dass wir alle anlässlich unseres 75jährigen Jubiläums ein gelungenes Fest feiern werden, das die Gemeinschaft des Dorfes und der Kameraden untereinander stärkt und an das wir gern zurückdenken werden .

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