Unbekannte Flüssigkeit läuft in einem sarstedter Keller aus und führt zu großeinsatz mit 61 Feuerwehrleuten. Bericht der HAZ vom 26.03.2015
SARSTEDT. Ein großes Aufgebot von Feuerwehrleuten war gestern am späten Nachmittag in der Sarstedter Mühlenstraße im Einsatz zahlreiche Spezialkräfte rückten an: ein Trupp des Abc-
Zuges, der Gefahrgutzug Nord, dazu die örtlichen Experten für Dekontamination nach Berührung mit Giftstoffen.
Irgendetwas Giftiges oder Gefährliches schien im Keller eines Mehrfamilienhauses zu lauern. Aber was? Der Bericht von Bewohnern deutete jedenfalls nicht gerade auf etwas Harmloses hin. Sie hatten beim Aufräumen im Keller einen Kanister mit einer unbekannten Flüssigkeit entdeckt und umgestoßen. Der Inhalt ergoss sich über den Betonfußboden und der habe plötzlich angefangen
zu brodeln, berichtete Einsatzleiter Michael Bruns von der Sarstedter Feuerwehr. Es dampfte und
stank.
Was Beton zu Brodeln bringt, sollte mit äußerster Vorsicht angefasst werden. So setzte die Feuerwehr vorsichtshalber das große Programm in Bewegung: Zahlreiche Fachleute rund um Gift und Gefahrgut eilten aus dem Nordkreis nach Sarstedt, auch Fachleute der Berufsfeuerwehr aus Hildesheim machte sich auf den Weg.
Insgesamt waren 61 Feuerwehrleute im Einsatz. Es wimmelte von Spezialfahrzeugen der Brandschützer. In ABCSchutzanzügen ging ein Trupp in den Keller und sicherte den Kanister mit den
Flüssigkeitsresten in einem luftdichten Behälter. Die Messtechnik der Spezialeinheiten gab dann bald Entwarnung: Der ausgelaufene Stoff war offenbar nicht so gefährlich wie befürchtet. Das
können wir mit unseren Geräten sicher feststellen, erklärt Einsatzleiter Bruns. So konnten sich die Feuerwehrleute wieder aus den Schutzanzügen schälen, die weiträumige Sperrung der angrenzenden
Straßen wurde aufgehoben, die Bewohner durften zurück ins Haus, die Spezialfahrzeuge fuhren zurück zu ihren jeweiligen Standorten.
Um welchen Stoff es sich genau handelte, stand allerdings gestern am frühen Abend bei Einsatzende noch nicht fest. Das wird noch von einer Spezialfirma untersucht, die den sicher verpackten Kanister mit ins Labor nahm. Die Bewohner hatten offenbar keine Ahnung, was da in ihrem Keller lagerte zumindest konnten sie der Feuerwehr dazu keinen Tipp geben.
Unter dem Strich ein großer Aufwand für eine vermutlich doch nicht ganz so große Ursache doch Einsatzleiter Bruns betont, dass sich die Bewohner genau richtig verhalten hätten: Sie verließen
schnell das Haus und alarmierten die Feuerwehr. Schließlich hätte es sich angesichts des brodelnden Betons durchaus auch um einen gefährlicheren Stoff handeln können.