Er ist ein Vorbild für jeden Bürger. Stadtbrandmeister Uwe Meyer feierlich verabschiedet / Neues Führungstrio ins Amt eingeführt.

Sarstedt (skn). Die Feuerwehr der Stadt Sarstedt hat ihren angekündigten Wechsel in der Führungsspitze vollzogen. Nach dem Ratsbeschluss in der vergangenen Woche ernannte Bürgermeister Karl-Heinz Wondratschek das neue Trio an der Spitze der Feuerwehr und verabschiedete zugleich den langjährigen Stadtbrandmeister Uwe Meyer, der wegen starker berufliche Belastung zurückgetreten war.

Bei einem solchen Anblick werden auch noch so abgebrühte Feuerwehrleute weich: Die komplette Feuerwehr der Stadt Sarstedt einschließlich Jugendfeuerwehr sowie der Spielmannszug hatten Aufstellung genommen, um sich von Stadtbrandmeister Uwe Meyer zu verabschieden. „Ich hab richtig Gänsehaut“, bekannte der Geehrte. Die Entscheidung nach siebeneinhalb Jahren an der Spitze der Stadtfeuerwehr zurückzutreten, hat er sich nicht leicht gemacht. Doch beruflich ist er inzwischen so stark gefordert, dass für die Feuerwehr nicht mehr genügend Zeit bleibt. „Ein bisschen Feuerwehr geht halt nicht“, brachte Meyer es bei seiner Abschiedsrede auf den Punkt.

Seit dem 3. Februar 2006 war Meyer Leiter des Sarstedter Stadtkommandos. Er folgte damals auf Rainer Will. Erst im vierten Wahlgang konnte sich Meyer durchsetzen, wie Bürgermeister Karl- Heinz Wondratschek bei der Feierstunde berichtete. Sechs Jahre später, als die Wiederwahl anstand, war er dann unumstritten und die Ortsbrandmeister bestätigten ihn einstimmig im Amt.

In Meyers Amtszeit fielen wichtige Bauprojekte wie der Anbau der Feuerwehrhäuser in Heisede und Ruthe sowie natürlich der große Neubau in Sarstedt selbst. Er war außerdem verantwortlich für die Anschaffung des neuen Einsatzleitwagens und für die Einführung digitaler Meldeempfänger. Vor allem aber würdigte Bürgermeister Wondratschek in seiner Rede die Einsätze, die Meyer in den vergangenen Jahren geleitet hat – etwa bei den Hochwassern 2007 und vor allem in diesem Jahr: „Kurz vor Ablauf der Amtszeit wurde Uwe Meyer noch einmal richtig gefordert. Er hat bewiesen, dass er geeignet ist, solche großen Schadenslagen zu meistern.“

Wondratschek lobte auch die große Einsatzbereitschaft und das Engagement Meyers, der nahezu 365 Tage im Jahr im Einsatz gewesen sei: „Er ist ein Vorbild für jeden Bürger und jede Bürgerin.“ Meyer sei kompetent, pflichtbewusst und habe vor allem immer ein offenes Ohr für die Kameraden gehabt, sagte Kreisbrandmeister Josef Franke: „Das ist gerade in unserer heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich.“

Auf Wunsch der Feuerwehr hatte der Rat in der vergangenen Woche eine neue Führungsstruktur für die Feuerwehr beschlossen. Ab sofort hat der Stadtbrandmeister nicht nur einen, sondern zwei Stellvertreter. Diese sind nun zudem nicht nur im Verhinderungsfall des Stadtbrandmeisters tätig, sondern amtieren als „ständige Stellvertreter“. Die umfangreiche Arbeit bei der Führung der Stadtfeuerwehr soll damit auf mehr Schultern verteilt werden. Zugleich wird außerdem gewährleistet, dass alle drei Züge der Sarstedter Feuerwehr in der Führung vertreten sind, wie Wondratschek erläuterte.

Zum neuen Stadtbrandmeister hatte der Rat auf Vorschlag der Feuerwehr einstimmig Rüdiger Schulz gewählt. Seine Stellvertreter sind Stephan Wehling und Jens Klug. Wehling war bereits bislang stellvertretender Stadtbrandmeister. Er ließ sich zunächst formal entlassen, allerdings nur, um sich anschließend wieder ins Amt wählen zu lassen. Grund dafür ist, dass die Amtszeit der drei neuen Feuerwehrführungskräfte gleich lang sein soll. Der 43-jährige Schulz ist stellvertretender Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Sarstedt, Klug (41) Ortsbrandmeister von Hotteln, Wehling (43) leitet die Ortswehr in Giften.

Alle drei hätten sich bereits beim Hochwasser- Einsatz vor wenigen Wochen bewiesen, sagte Wondratschek. Der Verwaltungschef zeigte sich beeindruckt davon, wie professionell der Großeinsatz bewältigt wurde. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die neuen Führungskräfte richtig ausgewählt wurden: „Ich bin fest davon überzeugt, dass diese drei das meistern werden.“

Bericht der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung, Sebastian Knoppik