Die Veranstaltung war trotz mäßigem Wetter ein Riesenerfolg. Weit über 1000 Besucher sind der Einladung von Ortsbrandmeister Ulrich Meyer gefolgt und kamen trotz Regen am Samstag, 18.05. zum Tag der offenen Tür. Pünktlich, kurz nach 11 Uhr wurden die geladenen Gäste mit musikalischer Untermalung durch den Spielmannzug Sarstedt von 2009 e.V. begrüßt und zu einem ersten Rundgang eingeladen.

Rund um das Feuerwehrhaus waren zahlreiche Attraktionen aufgebaut. Alle Fahrzeuge der Ortsfeuerwehr, ein Rettungswagen vom DRK und ein historisches Löschfahrzeug der Feuerwehr Algermissen konnten bestaunt werden. An verschiedenen Info-Ständen konnten sich alle Besucher über die Arbeit der Feuerwehr informieren. Hüpfburg, Kinderschminken und Geschicklichkeitsspiele, wie z.B. Schlauchkegeln sorgten für reichlich Freude bei den Kleinen.

Das erste Highlight ließ nicht lange auf sich warten. Die VGH war mit Ihrem Brandschutzmobil vertreten und führte vor, was passiert, wenn man einen Fettbrand mit Wasser löscht. Die Feuerwalze blieb eindrucksvoll in den Köpfen der Besucher.

Zwischen den Vorführungen stand die Führungsspitze der Feuerwehr als „Reiseführer“ bereit und begleitete interessierte Besucher durch das Feuerwehrhaus. Hier konnten nicht nur die Räumlichkeiten gezeigt werden, sondern auch viele Fragen beantwortet werden, die rund um das Thema Feuerwehr in Sarstedt handelten.

Plötzlich hörte man im Bereich des Übungsturms Hilfeschreie. Kurz darauf fuhren das Tanklöschfahrzeug und die Drehleiter mit Alarm zum Übungsturm. Die nächste Vorführung begann. Ein klassischer Wohnungsbrand im Mehrfamilienhaus. Verqualmtes Treppenhaus und Oma Krawulke am Fenster, die gerettet werden möchte. Die Gruppe des Tanklöschfahrzeuges zeigte, wie schnell und effektiv ein Löschangriff im Gebäude durchgeführt wird, während parallel die Rettung von Oma Krawulke über die Drehleiter begann. Trotz eines starken Regenschauers ließen sich die Zuschauer nicht davon abbringen, die Übung anzuschauen.

Gleichzeitig gibt es im Feuerwehrhaus lange Schlangen bei der Tombola. Über 1500 Preise warteten auf ihre Gewinner. „Jedes Los gewinnt“, sorgte dafür, dass Ruck-Zuck alle Lose verkauft waren und die Damen der Preisausgabe im Akkord arbeiten mussten. An dieser Stelle sei allen Spendern für die Tombola-Preisen gedankt.

Um 14:15 Uhr steigt in der Fahrzeughalle Rauch auf. Begleitet von einem musikalischen Einspieler beginnt die Modenschau der Feuerwehr. Eindrucksvoll präsentiert Moderator Marcus Reith die Model´s mit den verschiedenen Einsatzkleidungen, die für die verschiedenen Einsatzsituationen zur Verfügung stehen. Viele Besucher waren sehr erstaunt, wie viele verschiedene Anzüge es gibt.
Zwischen den Vorführungen der Feuerwehr Sarstedt gab es immer wieder die Vorführung durch das Brandschutzmobil. Die meisten Besucher blieben bei dem kurzweiligen Programm länger als sie eigentlich eingeplant hatten. An den Getränke- und Grillständen war reichlich Andrang. Wer am Nachmittag noch einen Kuchenstück ergattern wollte, der hatte leider Pech. Trotz reichhaltiger Auswahl meldeten die Damen auf halber Strecke „ausverkauft“.

Die Jugendfeuerwehr zeigte ihr Können um kurz vor 16 Uhr. Eine Kombination aus den aktuellen Wettbewerbsrichtlinien wurde in eine Vorführung verpackt. Die Jugendlichen unterstützten die Veranstaltung bei den zahlreichen Spielen und versuchten mit Schnuppertickets Mitglieder für die Jugend- und Kinderfeuerwehr zu gewinnen. Ob es Früchte trägt, wird sich beim nächsten Dienst zeigen.
Um 17 Uhr ging es zum absoluten Höhepunkt der Vorführungen. Zusammen mit dem DRK wurde eine Rettungsübung PKW-Unfall durchgeführt. Ausführlich wurde gezeigt, wie mit modernen Rettungsmethoden eine eingeklemmte Person aus dem Fahrzeug patientenschonend befreit wird. Fast alle Besucher standen ringsum der Einsatzstelle und folgten der fast vierzigminütigen Darbietung. Der Hof war in der Zeit fast leer. Beste Zeit für die vielen Helfer an den Logistik-Ständen einmal durchzuatmen.

Kurz vor 18 Uhr riss dann die Wolkendecke auf und die vermisste Sonne kam zum Vorschein. Doch mit Ende der letzten Vorführung ging auch die gesamte Veranstaltung seinem Ende entgegen. Jetzt galt es nochmal kräftig anpacken und alles verstauen. Um kurz vor 21 Uhr war es dann soweit. Nun konnten sich alle Helfer bei Getränk und Grillgut stärken und über die Geschichten rund um den Tag erzählen.

Ortsbrandmeister Ulrich Meyer dankte Roland und Petra Gerecke, die federführend die Gesamtorganisation für die Veranstaltung übernommen haben, für die Ausrichtung. Die beiden haben im Vorfeld unendlich viel Zeit investiert, um eine solch großartige Veranstaltung auf die Beine zu stellen.


Bericht der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 21.05.2013

Sarstedt (jm). Schlagfertig reagierte der stellvertretende Sarstedter Ortsbrandmeister Rüdiger Schulz auf die Frage einer Frau, die zusammen mit der Familie an einer Führung durch das neue Feuerwehrhaus teilnahm. Wie es denn mit dem Nachwuchs für die Feuerwehr aussehe, wollte sie wissen. Rüdiger Schulz nickte ihren beiden Kindern zu und meinte: „Herzlich willkommen bei uns!“ Allerdings stellte er dann aber fest, dass nicht fehlender Nachwuchs das Problem sei, sondern eher das Fehlen von Feuerwehrleuten, die bereit sind, sich als Führungskräfte zu engagieren.

Trotz des regnerischen Wetters am Sonnabend kann der „Tag der offenen Tür“ mit mehr als 1000 Besuchern als großer Erfolg für die Sarstedter Ortsfeuerwehr bezeichnet werden. Ortsbrandmeister Ulrich Meyer begrüßte Ehrengäste wie Bürgermeister Karl Heinz Wondratschek und den SPD-Landtagsabgeordneten Markus Brinkmann.

Sein Stellvertreter Rüdiger Schulz stellte dann den Einsatz-Leitwagen mit moderner Technik einschließlich Internetanschluss vor. Genau die gleiche Technik befinde sich im festen Funkraum, betonte er. So gebe es keinerlei Probleme bei der Bedienung der Geräte.

Mehrere Brandschutzvorführungen ermöglichte das VGH-Mobil. Beeindruckend war besonders die Demonstration einer Fettbrand-Explosion. Wer hier Augenzeuge der riesigen Stichflamme war, der dürfte in Zukunft im Ernstfall niemals brennendes Fett mit Wasser löschen wollen. Johannes Kreipe zeigte sich als geschickter Bediener eines Feuerlöschapparates. Oder man konnte lernen, weshalb man nie eine Deo Spraydose im Sommer im Auto liegen lassen sollte, das in der Sonne auf mehr als 60 Grad erhitzt wird. Eine solche Dose wurde in einem „Sicherheits-Käfig“ erhitzt und explodierte mit lautem Knall.

Bei der Vorführung einer „Brandbekämpfung“ kamen gleich mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr und Feuerwehrleute zum Einsatz. Die Jugendfeuerwehr führte Übungen aus den Richtlinien für Jugendfeuerwehr- Wettbewerbe vor. Die Technische Hilfe demonstrierte die Bergung eines Verletzten nach einem Autounfall gemeinsam mit dem Hilfsdienst des DRK. Ein Höhepunkt des Programms war die „Modenschau“. Feuerwehrleute stellten die unterschiedlichen Uniformen und Schutzanzüge vor. Vor allem die Kinder waren begeistert. Die kleine Laura Kalkofen hätte den Feuerwehrmann mit dem Strahlenschutzanzug und -gerät am liebsten mit nach Hause genommen, aber Opa Ralf-Dieter Hiller erklärte ihr, dass das nicht möglich ist. Nicht nur die recht hohe Anzahl dieser Schutzanzüge war beeindruckend, sondern die umfangreiche Ausrüstung überhaupt. Besucher Helmut Kaluscha: „Das hat mich richtig überrascht, wie gut die Feuerwehr ausgerüstet ist.“ Er habe bei der Führung viel gelernt. Immer wieder bildeten sich Gruppen, die von fachkundigen Feuerwehrleuten durch das Gebäude mit den unterschiedlichen Räumen geführt wurden.

Auch an die Kinder hatte die Feuerwehr gedacht: Zum einen gab es ein umfangreiches Spielangebot und einen Schminkstand, zum anderen durften sie sich auch in die Fahrzeuge setzen. Und wer Glück hatte, gewann in der Tombola eine Fahrt mit der Drehleiter, die in die schwindelerregende Höhe von 30 Meter hochgezogen wurde.

Eine treffende Bilanz der Veranstaltung zog Christel Kessel. Eigentlich habe sie nur mal das neue Gebäude anschauen wollen. Aber nun sei sie doch sehr beeindruckt, dass sich alles auf dem neuesten Stand befinde. Vor allem die computergesteuerten Einsätze hätten sie beeindruckt: „Die haben sich wirklich richtig viel Mühe gegeben.“

Auch Ortsbrandmeister Ulrich Meyer strahlte über die hervorragende Resonanz der Veranstaltung. Und die etwa 50 Aktiven der Ortsfeuerwehr Sarstedt hätten alle Aufgaben routiniert erledigt. Zudem wolle sich ein vor ein paar Jahren zugezogener Einwohner, der in seinem früheren Heimatort aktiv war, nun auch in Sarstedt bei der Feuerwehr engagieren. Auch Pascal Schulz, Gruppenführer der Jugendfeuerwehr, freute sich über das Interesse mehrerer Kinder, die zum nächsten Übungsabend kommen wollen.

Musikalisch umrahmt wurde der „Tag der offenen Tür“ durch mehrere Auftritte des Spielmannszuges Sarstedt. Nicht nur für Augen und Ohren gab es viel zu erleben, sondern auch für das leibliche Wohl war mit Gegrilltem, Erbseneintopf, kühlen Getränken oder Kaffee und Kuchen gesorgt.

Natürlich musste auch an einen potenziellen Ernstfall gedacht werden. Falls ein Einsatz am „Tag der offenen Tür“ notwendig gewesen wäre, dann hätte die Ortsfeuerwehr Heisede die Einsatzleitung übernommen, aber auch eine Gruppe der Ortsfeuerwehr Sarstedt wäre – neben den anderen Ortsfeuerwehren der Stadt – einsatzbereit gewesen.