Um 7:53 Uhr ist die Ortsfeuerwehr Sarstedt zu einem Wohnungsbrand an der Schiller-Realschule im Wellweg gerufen worden. In einem Anbau, der direkt an das Schulgebäude grenzt, ist aus bisher ungeklärter Ursache ein Brand an der Stromverteilung entstanden. Zu dieser Tageszeit ist mit Vollbetrieb an der Schule zu rechnen, so dass auf Anfahrt des ersten Fahrzeuges sofort Alarm für die Ortsfeuerwehren Hotteln, Gödringen und Heisede ausgelöst wurde.

Beim Eintreffen der ersten Kräfte war das Untergeschoss stark verqualmt. Personen waren nicht mehr im Gebäude. Ein Trupp wurde zur Brandbekämpfung im Anbau eingesetzt. Ein weiterer Trupp erkundete von der Wohnungsseite aus, ob bereits eine Ausbreitung stattfindet. Zusätzlich wurde aus Gr. Förste die Wärmebildkamera angefordert, um verdeckte Glutnester ausfindig zu machen, was sich, Gott sei Dank, nicht bestätigte. Mit Drucklüftern wurde der Bereich gelüftet. Nach ca. einstündigen Einsatz konnten die 41 Einsatzkräfte wieder abrücken und der Schulbetrieb konnte wieder aufgenommen werden.


Bericht der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 20.05.2011

Erneut brennt es an der Schule
Fast auf den Tag genau nach einem Jahr wieder Feuer unterm „Hausmeister-Haus“

Sarstedt (abu). An dem Wohnhaus auf dem Schulhof der Schiller-Realschule hat es gestern einen Schwelbrand gegeben – fast auf den Tag genau ein Jahr nach einem Feuer an gleicher Stelle. Mehr als 40 Feuerwehrleute stürmten ins Schulzentrum. Menschen wurden nicht verletzt, die Schüler waren offenbar zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

Bei den Einsatzkräften wurden schnell Erinnerungen wach an die Nacht zu Himmelfahrt 2010. Damals hatten offenbar Brandstifter Feuer in zwei Altpapiercontainern unter der sogenannten Hausmeisterwohnung links des Eingangs zum Pausenhof der Schiller-Realschule gelegt. Es qualmte gewaltig, doch der Mieter und seine Familie kamen mit dem Schrecken davon.

Ein Jahr später hat sich das Bild auf dem Schulhof gewaltig verändert. Der inzwischen 59-jährige Bewohner hat dem Landkreis Hildesheim die „Hausmeister-Wohnung“ abgekauft und baut derzeit um und aus. Und zwar im Erdgeschoss direkt unter der Wohnung ebenso wie daneben – wo früher ein Unterstand für Papiercontainer und Fahrräder, steht jetzt der Rohbau eines Erweiterungs-Gebäudes.

Im Zuge der Bauarbeiten ist es offenbar auch zu jenem technischen Defekt gekommen, der den Schwelbrand gestern auslöste. „Wir gehen davon aus, dass bei Arbeiten an der Elektrik etwas falsch verdrahtet wurde“, erklärte Frank Müller, Sprecher der Sarstedter Polizei, gestern auf Anfrage. Die örtlichen Beamten hätten die Ermittlungen allerdings an die Spezialisten aus der Hildesheimer Polizei-Inspektion abgegeben. Im Raum stehen nun Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung – ob gegen den Hausbesitzer oder gegen Bauarbeiter, ist aber noch unklar.

Tatsache ist, dass der 59-Jährige alles richtig machte, nachdem er den Schwelbrand entdeckt hatte. „Er hat erst die Feuerwehr alarmiert und dann selbst mit einem Feuerlöscher erfolgreich die Flammen bekämpft.“

Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. „Zu dieser Tageszeit war mit einem Vollbetrieb an der Schule zu rechnen“, erklärte Einsatzleiter Rüdiger Schulz den Vollalarm. Neben der Sarstedter Wehr rasten auch Brandschützer aus Hotteln, Gödringen und Heisede herbei, insgesamt waren mehr als 40 Feuerwehrleute vor Ort, der ganze obere Pausenhof mit ihren Fahrzeugen zugeparkt. Viele von ihnen drangen unter Atemschutz in den Rohbau ein, suchten mit einer Wärmebildkamera nach versteckten Glutnestern. Die gab es jedoch offenbar nicht. Nach anderthalb Stunden konnten die Brandschützer schließlich wieder abrücken.

Auf den Unterricht hatte der Großeinsatz direkt vor der Tür keinen Einfluss. „Wir haben uns versichert, dass keine Gefahr besteht – es gab keinen Grund, den Unterricht zu beenden“, erklärte Schulleiter Jürgen Sander. Einige Schüler, für die der Tag mit einer Freistunde begann, verfolgten neugierig das Geschehen durch die große Glasfront der Pausenhalle, doch insgesamt nahmen die Jugendlichen das scheinbar dramatische Bild eher emotionslos auf. Wer zur zweiten Stunde hatte, stieg einfach über die am Boden liegenden Schläuche und würdigte Haus und Feuerwehr kaum eines Blickes.

Angaben zum Sachschaden machte die Polizei gestern noch nicht.