Erneut Verkehrsunfall mit vier Verletzten – davon drei Kinder. Keine neun Tage sind seit dem schweren Unfall in Giften vergangen, bis heute um 17:07 Uhr wieder die Alarmdurchsage „Verkehrsunfall eingeklemmte Person“ hieß.
Die Feuerwehren Sarstedt und Hotteln machten sich mit 31 Kameraden auf den Weg zur Einsatzstelle am Nordring, wo vier Personen im Fahrzeug eingeklemmt waren. Beim Eintreffen der Wehr wurden zwei der Kinder bereits aus dem Fahrzeug befreit. Das dritte Kind konnte von der Feuerwehr gerettet werden.
Zunächst wurde das seitlich hochkant stehende Fahrzeug stabilisiert, bevor die Frontscheibe rausgesägt wurde, damit die Einsatzkräfte einen Zugang ins Fahrzeug hatten. Der Fahrer konnte dann durch das Schiebedach gerettet werden.
Alle Personen wurden an den Rettungsdienst übergeben. Diese waren mit drei Rettungswagen, einem Notarztfahrzeug und dem Rettungshubschrauber an der Einsatzstelle.
Während der Rettungsmaßnahmen war der Nordring voll gesperrt.
Bericht der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 15.10.2009:
Drei Kinder nach Unfall in Klinik
73-jähriger Lehrter prallt am Nordring gegen geparktes Auto / Gesundheitliche Probleme des Fahrers?
S a r s t e d t (jaz). Ein 73-jähriger Autofahrer ist gestern am frühen Abend am Nordring in ein parkendes Auto gekracht und leicht verletzt worden. Mit ihm im Wagen saßen seine drei kleinen Kinder. Alle wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Während die Wucht des Aufpralls das parkende Auto von der Straße auf den Gehweg schob, kippte der andere Wagen um und blieb auf der Fahrerseite liegen.
Der 73-jährige Mann aus Lehrte fuhr auf dem Nordring in Richtung Giften. Mit ihm im Wagen saßen seine drei kleinen Kinder. Kurz nach der Einmündung zur Ziegelbrennerstraße krachte der Mercedes des 73-Jährigen in einen Ford Mondeo, der auf der rechten Straßenseite parkte. Der Mercedes schlingerte etwa zehn Meter die Straße entlang und kippte auf die linke Seite. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Mondeo knapp zehn Meter weiter auf den rechten Gehweg geschoben.
Während die zwei Kinder auf dem Rücksitz des Mercedes mit Hilfe der herangeeilten Ersthelfer aus dem umgekippten Wagen steigen konnten, befreiten Mitglieder der Feuerwehren aus Sarstedt und Hotteln den Jungen auf dem Beifahrersitz. Der hing noch im Gurt, Gott sei Dank war er angeschnallt, berichtet Bernd Niemann von der Sarstedter Polizei. Auch den 73-jährigen Vater holte die Feuerwehr aus dem Wagen.
Die Kinder waren total durch den Wind, konnten nicht mal ihr Alter sagen und erzählten nur, der Fahrer sei ihr Vater, schildert Niemann. Aber auf den ersten Blick und nach einem kurzen Check schienen sie unverletzt zu sein. Niemann schätzt alle drei Kinder auf das Grundschulalter. Gemeinsam mit ihrem leicht verletzten Vater wurden sie vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Ein Rettungshubschrauber kam zwar zum Unfallort, konnte jedoch ohne einen Verletzten wieder starten. Wir dachten erst, es sei alles dramatischer. Es waren schließlich vier mögliche Verletzte und dazu Kinder, schildert Niemann.
Während beide Kinder auf dem Rücksitz des Mercedes auf einer Sitzerhöhung saßen, war dies beim Jungen auf dem Beifahrersitz nicht der Fall. Leider hatte er vorn keine Erhöhung, sagt Niemann. Ob der Junge aber so klein sei, dass er eine gebraucht hätte, müsse erst noch ermittelt werden.
Warum der 73-Jährige in den parkenden Mondeo krachte, steht noch nicht fest. Allerdings sagte ein Zeuge aus, er sei schon vor dem Unfall unsicher gefahren. Wir gehen davon aus, dass der Mann aus gesundheitlichen Gründen unsicher gefahren ist, sagt Niemann. Er ist in jedem Fall der Unfall-Verursacher, alles weitere werden die Ermittlungen ergeben.
Der 81-jährige Besitzer des parkenden Ford Mondeo war zur Unfallzeit in seiner Gartenlaube, wenige Meter vom Unfallort entfernt. Er hatte sein Fahrzeug nach Polizeiangaben ordnungsgemäß abgestellt. Ich parke hier schon seit heute Nachmittag, sagt der 81-jährige Sarstedter wenige Minuten nach dem Unfall. Und plötzlich höre ich dieses Scheppern. Wie kann das nur passieren, fragt er sich.
Über die Höhe des Schadens konnte die Sarstedter Polizei gestern bei Redaktionsschluss noch keine Angaben machen. Während der Rettungsarbeiten sperrten Beamte des Polizeikommissariats den Nordring ab und leiteten den Verkehr um.