Zehn Mannschaften aller Jugendfeuerwehren der Stadt kämpften am Sonnabend um den Stadtpokal
Sarstedt (HAZ vom 28.05.2008, ham). Die Titelverteidiger wurden diesmal nur Zweiter. Beim Stadtpokal der Jugendfeuerwehren konnte der Giftener Nachwuchs seinen Vorjahressieg nicht wiederholen. Der Pokal ging an die Jugendlichen der Ortsfeuerwehr Sarstedt.
Ohrenbetäubender Jubel bricht aus, als Stadtjugendfeuerwehrwart Achim Bäte den Namen der zweitplatzierten Mannschaft verliest. Kaum hat er das Wort Giften zu Ende gebracht, springen die Sarstedter Mädchen und Jungen in die Luft und schreien ihre Freude heraus. Denn damit ist klar: Sie dürfen in diesem Jahr den Pokal für die beste Leistung entgegennehmen und ihn ein Jahr lang behalten.
Als Titelverteidiger und amtierender Kreismeister waren die Giftener Nachwuchsbrandschützer mit einer großen Portion Ehrgeiz an den Start gegangen. Natürlich wollen wir den Pott mit nach Hause nehmen, sagte Betreuerin Vanessa Bolte vor dem Start zum Staffellauf. Und auch der 18-Jährige Phylis Wiegand war sehr zuversichtlich. Wir sind alle ziemlich gute Läufer. Am fehlenden Tempo hat es wohl auch nicht gelegen, wie der Giftener Jugendfeuerwehrwart Stephan Pape feststellte. Wir waren in allen Belangen die Schnellsten, aber unser Altersdurchschnitt von 16 Jahren ist einfach zu hoch. Das Alter der Teilnehmer zählt bei der Bewertung der Zeiten für den Lauf und die anschließende technische Übung nämlich mit.
Der Tag begann für die Feuerwehrnachwuchsleute am Brickelweg, wo der Staffellauf absolviert wurde. Aus Hotteln, Schliekum und Ruthe waren jeweils sogar zwei Gruppen zu je neun Teilnehmern angemeldet, so dass insgesamt 90 Jugendliche in voller Montur bei immer wärmeren Temperaturen auf ihren Einsatz warteten. Während sich einige ganz lässig gaben, war bei den Gödringern vor allem Nervenberuhigung angesagt. Dave, wo muss ich mich aufstellen?, fragte ein Mädchen aufgeregt. Wir haben nicht so viel geübt, deshalb sind sie sehr nervös. Aber es wird schon schief gehen, übte sich Jugendfeuerwehrwart Dave Grohens da noch in Optimismus.
Die Strecke von rund 420 Metern musste nicht nur laufend absolviert werden, sondern beinhaltete auch technische Übungen. So sollte unter anderem ein Schlauch ausgerollt, ein Strahlrohr zusammengesteckt und am Ende ein Beutel mit einer Feuerwehrleine möglichst weit geworfen werden. Der Läufer an Position fünf durfte zunächst noch entspannt auf einer Trage liegen, um dann mit der Übergabe des Staffelstabes so schnell wie möglich Gürtel, Helm und Handschuhe anzulegen. Sorgfältig und konzentriert absolvierten die Jugendlichen diesen ersten Wettbewerbsteil, denn alles richtig zu machen, ist noch wichtiger als die erzielte Zeit. Jeder Fehler bedeutet einen Punktabzug. Bei den Jugendlichen geht es noch mehr um Sicherheit und Fehlerfreiheit als später bei den Erwachsenen, deshalb wirkt alles ziemlich gemächlich, erklärte der stellvertretende Sarstedter Ortsbrandmeister Ulrich Meyer.
Nach den Läufen ging es zum Feuerwehrgerätehaus, wo nach einer Pause mit Cola und Bratwürsten der zweite Teil des Wettbewerbs anstand. Auf einem abgesperrten Areal waren mit Schläuchen und Saugrohren unter anderem eine Leiter, ein gedachter Wassergraben und ein Kriechtunnel zu überwinden. Bevor mit der Meldung Übung beendet die Zeit gestoppt wurde, zeigten die jungen Feuerwehrleute noch, dass sie die wichtigsten Knoten und Stiche beherrschen.
Dave Grohens aus Gödringen wusste schon vor der Auswertung, dass es für seine Jungs und Mädchen nicht gut gelaufen war. Mit hängenden Köpfen saßen die Jugendlichen vor dem Gerätehaus. Wir haben es uns selber zuzuschreiben, wir haben einfach zu viele Kleinigkeiten übersehen. Das ist fatal, sagte der Jugendfeuerwehrwart. Beim Abschnittswettbewerb in zwei Wochen in Harsum will Grohens aber wieder vorne mit dabei sein. Wir müssen uns jetzt ranhalten. Auf den Wettkampf in zwei Wochen setzen auch die Giftener Jugendlichen, die dort dem Stadtpokalsieger Sarstedt den Rang ablaufen wollen. Wir sehen uns beim Abschnitt kündigten die enttrohnten Titelverteidiger Revanche an.
Die Ergebnisse des Stadtpokals der Jugendfeuerwehren: 1. Sarstedt 1401,0 Punkte, 2. Giften 1396,7 Punkte, 3. Schliekum 1 1394,0 Punkte, 4. Schliekum 2 1385,0 Punkte, 5. Ruthe 2 1382,0 Punkte, 6. Hotteln grün 1374,0 Punkte, 7. Ruthe 1 1336,0 Punkte, 8. Hotteln weiß 1328,0 Punkte, 9. Heisede 1305,0 Punkte, 10. Gödringen 1211,4 Punkte.