In den frühen Jahren um die Jahrhundertwende war es Brauch, das höhere Dienstränge mit Säbel ausgezeichnet wurden.
So sollte es auch bei der Feuerwehr Sarstedt Brauch werden. Man beschaffte einen Ehrendegen für den damaligen Oberbrandmeister Alfred Schrader der ihn am 13.09.1937 anlässlich seines 50. Geburtstag von den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr übereicht wurde.
Als im Kriegsjahr 1945 Sarstedt durch amerikanische Soldaten besetzt wurde, ist der Degen im Zuge der Entmilitarisierung durch einen GI requiriert worden, der ihn als Souvenir einfach behielt.
Als 1955 das 75-jährige Jubiläum der Feuerwehr Sarstedt gefeiert wurde, bekam Alfred Schrader vom Oberbrandmeister Hilke einen Ersatzdegen, für den 1945 requirierten Degen, dessen Verlust ihn bis dahin geschmerzt hat.
RARE GERMAN SWORD OWNED BY ALFRED SCHRADER
Das war die Headline auf die Herr Schneebeck bei der Suche nach japanischen Schwertern in einem amerikanischen Auktionshaus stieß. Neugierig geworden durch eine Gravur im Griffbügel machte sich Herr Schneebeck im Internet auf die Suche nach dem Besitzer des Degen, und gelangte auf die Homepage der Feuerwehr Sarstedt.
Kurz entschlossen ersteigerte Schneebeck den Säbel mit der Intention, ihn der Wehr bei Interesse zurückzugeben.
Dem Verkäufer, einem Antiquitätenhändler aus Rochester im Staat New York, konnte Schneebeck noch entlocken, dass der Enkel des Gi`s den Feuerwehr-Säbel aus Geldnot an ihn verkauft habe.
Nachdem Herr Schneebeck Kontakt zur Feuerwehr aufnahm, schlug das Herz von Ortsbrandmeister Friedhelm Ulrich höher, denn er hatte sich der Geschichte der Feuerwehr Sarstedt verschrieben.
Am 01.04.2006 war es endlich so weit, 61 Jahre nachdem der Säbel seinen weiten Weg über den großen Teich antrat, ist er wieder da wo seine Reise begann in Sarstedt im Feuerwehrhaus.
Bild 2: Henning Buttstädt
Bilder 1,3,4: Friedhelm Ulrich