über 250.000 Euro Schaden. Halle und zwei ausgebrannte Busse so die Bilanz des Großbrandes am Mittwoch morgen.
Die erste Alarmierung erfolgte um 09:13 Uhr für die Ortsfeuerwehren Sarstedt und Ruthe mit der Durchsage: Busbrand Dachsteinweg. Ortsbrandmeister Friedhelm Ulrich konnte auf der Anfahrt die Rauchsäule sehen und ließ zusätzlich den 3. Zug nachalarmieren. Nach Eintreffen an der Einsatzstelle wurde auf Alarmstufe 3 erhöht und der 1. Zug ebenfalls angefordert. Stadtbrandmeister Uwe Meyer übernahm die Gesamteinsatzleitung.
Der brennende Bus hatte mittlerweile das gesamte Busdepot erfasst. Das Feuer drohte auf mehrere Busse und PKW überzugreifen.
Die erste Wasserversorgung über das Hydrantennetz reichte nicht aus, so dass aus der 500m entfernten Zisterne über zwei B-Leitungen eine Wasserversorgung durch den 1. Zug vergelegt wurde.
Der 2. Zug übernahm die Nord- und Ostseite der Halle, um den direkten Löschangriff durchzuführen und die in hallennähe abgestellten Busse zu entfernen. Ein Bus mußte unter schweren Atemschutz gefahren werden, da die Rauchausbreitung mitlerweile den Bus erfasste.
Der 3. Zug hatte die Rückseite als Einsatzabschnitt. Hier ist das Feuer auf einen weiteren Bus übergriffen, der ebenfalls restlos ausbrannte. An der Südseite waren mehrere PKW abgestellt, die der unmittelbaren Wärmestrahlung ausgesetzt waren. Mittels Seil und Löschfahrzeug wurden die PKW kurzer Hand aus dem Gefahrenbereich gezogen.
Durch die vielen KFZ-Teile und Gummireifen war der Einsatz von Schwerschaum erforderlich. Über 400l Schaummittel wurden verbraucht.
Gegen 11:30 Uhr konnte Feuer aus gemeldet werden. Für die 70 Einsatzkräfte galt es nun die Fahrzeuge einsatzbereit zu machen. Der 1. und 3. Zug konnte die Einsatzstelle gegen 12 Uhr verlassen. Die Ortsfeuerwehr Sarstedt blieb noch bis 14 Uhr an der Einsatzstelle, um kleinere Glutnester abzulöschen.
Bilder 3 – 7: Hildesheimer Allgemeine Zeitung
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Bericht der Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 29.03.2007:
Rauchsäule über Sarstedt
(abu). Ein ehemaliger Mitarbeiter versucht es angesichts von Rauch und Flammen mit einem Scherz: Für Osterfeuer ist es noch zu früh, Alfred! Bus-Unternehmer Alfred Bernhardt lächelte gequält: Du hast vielleicht Humor. Dann starren beide auf die Szenerie vor ihren Augen. Dichte Qualmwolken steigen aus der Fahrzeughalle auf. Feuerwehrmänner mit Atemschutz-Masken nähern sich vorsichtig einem völlig ausgebrannten Bus. Der halbe Betriebshof ist von Schaum und Wasser bedeckt. Es ist 9.45 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt ist die Rauchsäule über Sarstedt bei strahlendem Sonnenschein und azurblauem Himmel kilometerweit sichtbar.
Bus-Unternehmer Bernhardt sitzt gerade in seinem Wohnhaus beim Frühstück, als jemand mit der Nachricht hereinplatzt: Wir sollten die Feuerwehr rufen! Um 9.13 Uhr geben die Pieper zunächst bei den Ruther und Sarstedter Brandschützern Laut. Sarstedts Ortsbrandmeister Friedhelm Ulrich sieht auf der Anfahrt in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße die Rauchsäule und ordert sofort Verstärkung: Giften und Schliekum werden ebenfalls alarmiert.
Auch Stadtbrandmeister Uwe Meyer sieht die Rauchsäule und entscheidet: Auch Gödringen, Hotteln und Heisede müssen anrücken. Atemschutzgeräte-Träger von der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Groß Düngen machen sich ebenfalls auf den Weg. Bald sind 70 Feuerwehrleute mit 13 Fahrzeugen vor Ort. Die Polizei hat Dachsteinweg und Umgehungsstraße längst für den Verkehr gesperrt. Schaulustige sammeln sich am Betriebsgelände.
Zwei direkt neben der Halle stehende Busse werden noch zur Seite gefahren, bleiben so unbeschädigt. Bei einem setzt sich ein Feuerwehrmann aber schon mit Atemschutz-Maske ans Steuer, so stark qualmt es.
Ein weiterer Bus, der direkt hinter der Halle steht, ist hingegen nicht zu retten: Das Feuer greift schnell über.
Am heftigsten brennt es aber in der Halle. Hier steht ein Linienbus, hier stehen aber auch mehrere Maschinen. Das Feuer soll nach Angaben der Polizei bei Schweißarbeiten ausgebrochen sein. Die genauen Umstände sind gestern noch unklar.
Vorsätzliche Brandstiftung kann man ausschließen, erklärt ein Beamter. War also Fahrlässigkeit im Spiel oder einfach nur Pech? Eine der wichtigsten Fragen, die in den nächsten Tagen die Ermittler beschäftigen.
Die Feuerwehren müssen eine 500 Meter entfernte Zisterne anzapfen, die Hydranten geben die benötigte Wassermenge nicht her. Die Brandschützer feuern aus allen Rohren, grob geschätzte 100 000 Liter Wasser in die Halle und den Bus dahinter. 400 Liter Schaummittel werden im Lauf des Vormittags verbraucht.
Immer wieder schwelen Brände auf im Motor, in Sitzen, in Maschinen. Am Ende ist von dem Linienbus nur noch ein Skelett übrig, dem Bus hinter der Halle ergeht es kaum besser. Auch das Gebäude ist schwer gezeichnet, Stücke der Seitenwand herausgebrochen, fast alles verkohlt.
Doch die Feuerwehr erreicht ein wichtiges Ziel: In der Werkhalle steht auch eine kleine Tankanlage davon können die Brandschützer die Flammen fernhalten. Dagegen werden drei Autos von Mitarbeitern des Busunternehmens auf einem nahen Parkplatz in Mitleidenschaft gezogen. Herabfallende Wandstücke und die schiere Hitze hinterlassen ihre Spuren auf den Motorhauben. Die Feuerwehr zieht die Autos von dem Parkplatz weg ihre Besitzer sind zu dieser Zeit als Busfahrer unterwegs, auf den Straßen des Landkreises. Auch ein Schuppen wird schwer beschädigt.
Um 11.30 Uhr meldet die Feuerwehr Feuer aus. Die Polizei schätzt den Schaden vorsichtig auf 250 000 Euro. Zu diesem Zeitpunkt ist auch geklärt, wie das Sarstedter Kanalnetz vor Verschmutzungen geschützt werden soll (siehe Stichwort unten). Die Sarstedter Brandschützer bleiben allerdings noch bis 14 Uhr im Dachsteinweg, löschen immer wieder kleine Glutnester
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Pressemitteilung der Polizeidirektion Hildesheim vom 28.03.2007, 16:18 Uhr:
Hildesheim (ots) – Sarstedt (NH). Heute Morgen, um 09.13 Uhr,
heulten die Sirenen im Sarstedter Gewerbegebiet Ziegeleistr. Kurz
darauf war die Sarstedter Feuerwehr vor Ort am Dachsteinweg. Dicke
schwarze Rauchwolken stiegen aus einer überwiegend aus Stahl
konstruierten Halle eines Omnibusbetriebes. Die Polizei sperrte
sofort die Zufahrten zu dem Einsatzbereich, damit die Feuerwehren
ungehindert arbeiten konnten.
Die Brandbekämpfung leitete der Sarstedter Stadtbrandmeisters Meyer,
der sogleich die Wehren der Ortsteile Giften, Ruthe, Schliekum,
Hotteln und Gödringen nachalarmieren ließ. Außerdem waren folgende
Einsatzfahrzeuge der FTZ Gr. Düngen vor Ort: Ein Atemschutzwagen, ein
Schlauchwechselfahrzeug sowie der Gerätewagen Öl. Insgesamt waren
etwa 80 Feuerwehrkameraden im Einsatz. Um 10.30 Uhr meldete die
Feuerwehr „Feuer aus“.
Nach ersten Feststellungen der Sarstedter und Hildesheimer Polizei,
die mit Fachkräften des 1. Kommissariates, der Tatortgruppe und der
Spurensicherung vor Ort war, geriet ein in der Halle abgestellter Bus
bei Schweißarbeiten in Brand. Der Bus stand sogleich lichterloh in
Flammen, die anschließend auf die Halle und dort gelagerte
Werkstattausstattungen übergriffen. Der in der Halle stehende Bus
brannte völlig aus. Ein weiterer Bus sowie zwei Autos, die hinter der
Halle abgestellt waren, wurden durch die enorme Hitzeentwicklung
ebenfalls in Mitleidenschsft gezogen. Personen wurden bei dem Brand
nicht verletzt. Für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit eine
Gefährdung duch evtl. austretende Schadstoffe. Die untere
Wasserbehörde des LK Hildesheim war vorbeugend auch vor Ort. Der
Gesamtschaden beträgt nach vorsichtigen Schätzungen ca. 250 000 EUR.