Feuer richtet 600 000 Mark Schaden an
Brandstiftung in Emmy-Noether-Straße: Schreddermaschine
angesteckt

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Gegen 1 Uhr in der Nacht zum Donnerstag: Feuerwehrleute
bekämpfen den Brand aus dem Korb der Drehleiter.
80000 Liter Wasser sind nötig, um das Feuer in den
Griff zu bekommen. Der Wind läßt die Flammen jedoch
bald wieder aufflackern.


Sarstedt, 30.07.1998 (tw).
Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstng auf einem Betriebsgelände an der Sarstedter
Emmy-Noether-Straße eine Schreddermaschine in Brand gesetzt. Das Feuer griff auf einen
Bagger und einen großen Holzstapel über. Nach Angaben der Polizei Sarstedt hinterließ
es einen Schaden von rund 600 000 Mark. Als Ursache kommt, nach bisherigen Ermittlungen
nur Brandstiftung in Frage. Hinweise auf die oder den Täter gibt es allerdings noch
nicht.

Nach Erkenntnissen der Polizei sind sie folgendermaßen vorgegangen: Sie brachen zwei
Türen der Schreddermaschine auf, hinter denen sich zwei Tanks mit jeweils 220 Litern
Diesel verbargen. Die Täter ließen den Treibstoff ab und zündeten ihn an. Die Maschine
brannte vollständig aus, auch von dem Bagger blieb nur ein verkohltes Wrack zurück.

Sieben Stunden im Einsatz

Der Brand beschäftigte die Feuerwehr insgesamt fast sieben Stunden lang. Eine
Viertelstunde nach Mitternacht ging der Alarm ein. 30 Feuerwehrleute rückten mit sechs
Fahrzeugen an und sahen sich einer schwierigen Aufgabe gegenüber: Die Flammen drohten von
dem Holzstapel auf mehrere Lastwagen überzuspringen, die in der Nähe parkten. In dem
dichten Qualm konnte die Feuerwehr nur unter schwerem Atemschutz arbeiten, sie verbrauchte
mehr als 20 Flaschen Atemluft. Das Feuer bekamen die Einsatzkräfte nur mit einer
gewaltigen Menge Wasser in den Griff: 80 000 Liter spritzten sie, zum Teil von, der
Drehleiter aus, auf den Brandherd. Das Wasser wurde außerdem mit 140 Litern Schaum
versetzt. Im Laufe der Nacht kamen zwei Spezialwagen aus der Feuerwehrtechnischen Zentrale
in Groß Düngen als Verstärkung

nach Sarstedt. Die geballte Löschoffensive hatte zunächst Erfolg. Nach vier Stunden
konnten die Feuerwehrleute wieder abrücken. Doch der nächste Alarm ließ nicht lange auf
sich warten. Um 5.30 Uhr war das Feuer wieder aufgeflackert, dazu hatte unter anderem der
starke Wind beigetragen. Diesmal waren acht Feuerwehrmitglieder eine halbe Stunde lang
damit beschäftigt, die Flammen zu bändigen. Doch die Brandnester schwelten weiter. Der
Feuerwehr war es während der

Nacht noch nicht gelungen, das verkohlte Holz auseinanderzuschieben. So fanden die
Flammen immer wieder Nahrung. Um 9.15 Uhr läutete ein Alarm den dritten Einsatz ein. Nun
ging die Wehr nicht nur mit Wasser, sondern auch mit einem angeforderten Bagger gegen den
glimmenden Berg an und machte ihn dem Erdboden gleich. „Sonst hätten wir zwei
Stunden später wieder löschen müssen“, erklärte der stellvertretende
Stadtbrandmeister Rainer Glowienka, der den dritten Einsatz leitete.

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Auch ein Bagger, der auf dem Gelände stand,
blieb als verkohltes Wrack zurück.