Schlimmste Einsätze zum Jahresende
Bilanz der Ortsfeuerwehr Sarstedt: Mehr Brandeinsätze und
weniger Hilfeleistung
Sarstedt, 31.01.1998 (as). Ein heißes Jahr für die Ortsfeuerwehr Sarstedt:1997 war es
vorbei mit dem Trend der Vorjahre, daß Hilfeleistungen in der Einsatzstatistik
überwiegen.51 Bände machten den Hauptteil der insgesamt 131 Einsätze aus. Der
Schlimmste liegt erst wenige Wochen zurück – bei einem Feuer in der Voss-Straße kam am
2. Dezember eine 25jährige Frau ums Leben.
Rainer Will gratuliert dem frischbeförderten
Löschmeister Rüdiger Schulz
Das steht allen 18 Feuerwehrleuten noch vor Augen, die bei jenem 4 stündigen
Löscheinsatz dabei gewesen sind. Wenn das Ortkommando am Sonnabend, 31. Januar, bei der
Mitgliederversammlung den Tätigkeitsbericht vorträgt, kommen weitere Großeinsätze des
zurückliegenden Jahres zur Sprache. Die Unterstützung für die Ahrberger Feuerwehr bei
einem Wohnhaus- und Werkstattbrand am 4. Januar zum Beispiel, bei denen die Drehleiter aus
Sarstedt und die der Berufsfeuerwehr Hildesheim zur Verstärkung ausrückten -24 Mann aus
Sarstedt waren sieben Stunden lang bei eisiger Kälte im Einsatz, später mußten noch
einmal 16 führen zweieinhalb Stunden bei den Nachlöscharbeiten am alten Fachwerkbau
helfen. Kein weiteres Kraftwerkhaus in am Bergen wurde am 11. März ein Raub der Flammen,
wieder halfen elf Mitglieder der Sarstedter Feuerwehr mit der Drehleiter.
Nach der Beförderung (von links):
Norman Stark, Stephan Grube, Dirk Ploschke, Danjo Mietzke,
Jürgen Heinecke, Harald Rosemeyer und Henning Buttstädt
Zu den Personal- und Zeit intensivsten Einsätzen des Jahres zählte ein Brand auf dem
Moorberg-Gelände am 13. April: dreieinhalb Stunden lang hatten 33 Mitglieder der
Freiwilligen Feuerwehr Sarstedt zu tun, zusätzlich kamen 31 aus Gödringen, Hotteln und
Heisede. dabei hatten nur Paletten und Büromöbel Feuer gefangen; Probleme mit der
Wasserversorgung machten das löschen schwierig. Der Schaden war gering, die Auswirkungen
nicht: das ganze Wasserversorgungssystem wurde kritisch unter die Lupe genommen.
Rainer Glowienka hefte
Roland Gerecke das Ehrenzeichen an.
Den höchsten Schaden richtete am 5. Dezember ein Dachstuhlbrand in Heisede an; 18
Sarstedter Feuerwehrleute rückten mit allen Fahrzeugen zur Verstärkung der Ortsfeuerwehr
aus, genauso stark war Hotteln vertreten, zusätzliche Kräfte kamen aus Gödringen. Aber
auch insgesamt 60 Mann konnten Brandschaden von rund einer halben Million Mark nicht
verhindern.
Einsatz für die Umwelt
Fast die Hälfte aller Hilfeleistungseinsätze im vergangenen Jahr halfen der Umwelt-21
mal war Öl oder Treibstoff abzustreuen, um ein Eindringen der Substanzen ins Erdreich zu
verhindern. Auch ein Ölfilm auf der Innerste rief die Feuerwehr auf den Plan. Oft jedoch
flitzten die freiwilligen Helfer vergeblich los, denn die Zahl der Fehlalarme ist nach wie
vor hoch. Neben technischen Ursachen im Bereich der Brandmeldeanlagen, mit denen
mittlerweile in Sarstedt zahlreiche Firmen ausgestattet sind, gab es fünf mutwillige
Fehlalarmierungen. Allein zweimal stellte sich ein Notruf zum Schulzentrum am Wellweg als
in das wenige falsche Meldung heraus.
Durchschnittlich alle 2, 79 Tage mußte die Freiwillige Feuerwehr Sarstedt im
vergangenen Jahr ausrücken, hat Ortsbrandmeister Heinz-Georg Hartmann ausgerechnet.1675
Einsatzstunden leisteten die Feuerwehrleute bei 51 Bränden, 48 Hilfeleistungen und 32
Fehlalarmen.1996 waren 118 Einsätze erforderlich gewesen, bei denen die Hilfeleistungen
mit 49 eindeutig an der Spitze lagen.35 mal waren Feuer zu löschen, die Zahl der
Fehlalarme lag mit 34 fast ebenso hoch wie im folgenden Jahr.
Stolz kann der Ortsbrandmeister einmal mehr auf die Schnelligkeit seiner Leute sein:
vom Auslösen des Alarms bis zum Start des ersten Einsatzfahrzeugs vergehen weniger als
fünf Minuten-im Durchschnitt der Einsätze des gesamten Jahres. Kein Wunder, daß manche
Bürger glauben, Sarstedt hätte eine Berufsfeuerwehr-wie Bürgermeister Karl-Heinz
Wondratschek vor einiger Zeit anhand einer selbst erlebten Anekdote und bei einer
Feuerwehr-Zusammenkunft berichtet hatte (der Sarstedter Anzeiger berichtete).