Müllaktion in Ruthe: Umweltverhalten hat sich geändert. Bericht der HAZ vom 20.04.2015

RUTHE. Keine schlechte Verteidigung: „Leute hatten wir genug, nur mangelte es etwas an Müll“, sagte Ruthe Ortsbürgermeister Manfred Furich beim gemeinsamen Imbiss nach der Aufräumaktion im Sarstedter Ortsteil Ruthe. Seiner Meinung nach hat sich das Umweltbewusstsein der Bürger doch in den vergangenen Jahren deutlich gebessert. Und so wartete der riesige Container nur halbgefüllt auf seinen Abtransport.

„In diesem Jahr waren wir mit der Müllsammlung etwas spät dran“, sagte der Ortsbürgemeister. Das hatte seinen Grund. Er wollte erst die Erfahrungen in anderen Ortsteilen abwarten, um sicher zu gehen, dass Ruthe in keinem Fall Kosten vom Müllzweckverband für eventuell anfallende Sondermüll in Rechnungen gestellt werden können.

Besonders stark vertreten bei der Müllsammelaktion waren die Mitglieder der Feuerwehr, die sich bei strahlendem Sonnenschein mit festem Schuhwerk, Handschuhen und mannsgroßen Greifzangen bewaffnet hatten, um all das, was Mitbürger an Unrat hinterlassen hatten, zu beseitigen. Besonders an der Landstraße nach Sarstedt hatten die „Putzteufel“ keine Mühe, die blauen Plastiksäcke rasch zu füllen. Flaschen und Büchsen, Plastik und Papier, Zigarettenschachteln und Essensreste, die achtlos aus dem Autofenster geworfen worden waren, wurden gewissenhaft entsorgt. „Wir haben früher auch schon mal Toilettenbecken, Batterien und Reifen entsorgt“, sagte ein Mitglied der Jugendfeuerwehr, die sich besonders gründlich um das Gelände an der Brücke und zum Kiesweg gekümmert hatten.

Mit einem prall gefüllten blauen Sack kam ein Familienvater, der mit Frau und Tochter Abfall zusammengetragen hatte, zur Sammelstelle zurück. Mit etwas klammen Fingern, denn trotz des strahlend blauen Himmels lagen die Temperaturen auch zur Mittagszeit noch im einstelligen Bereich. Da kamen der Wärme spendende Grill und die krossen Bratwürstchen genau zum richtigen Zeitpunkt.