Als Wehrführer wirkte weiterhin Friedrich Wissel. Unter der Leitung von Heinrich Beuermann und Hermann von Einem waren zwei Löschtrupps aktiv.

Die erste Dienstversammlung nach dem Krieg fand am 19. November 1946 statt.

Ein Vorspanndienst wurde organisiert. Im Gemeindekasten wurde öffentlich bekanntgegeben, welcher Landwirt im monatlichen Wechsel verpflichtet war, seine Pferdegespanne oder Schlepper zum Transport des Einachsanhängers TSA zur Verfügung zu stellen. Die Alarmierung erfolgte nach wie vor durch Signalhörner. Die Wohnhäuser der “Hornisten” waren durch ein Schild mit der Aufschrift “Feuermeldestelle” gekennzeichnet. Der Hornist sauste nach der Feuermeldung mit seinem Fahrrad durch die Straßen und stieß, meist nachts, schaurige Töne aus, um die Feuerwehrkameraden zu alarmieren.

Diese Töne schreckten am 19. Juni 1950 um 5 Uhr das schlafende Dorf. Die Bewohner der “Roten Reihe” (Heiseder Straße) waren bereits durch einen lauten Knall um ihren Schlaf gebracht worden: Im Beuermann’schen Haus hatte sich ein Gummischlauch von einem Gaskocher gelöst. Der intensive Gasgeruch veranlasste Marie Beuermann, mit dem Streichholz nach dem Zähler zu schauen. In der folgenden Explosion blieb sie wie durch ein Wunder unverletzt. Das schnell um sich greifende Feuer wurde bis zum Eintreffen der Wehr von Hausbewohnern und Nachbarn mit Eimerketten bekämpft. Eilig wurden Hausrat und, daran erinnert man sich ganz genau, dicke Schinken geborgen. Hierbei bohrte sich ein Schinkenhaken durch die Hand eines Feuerwehrmannes. Schließlich brach der Schornstein in sich zusammen und schlug unmittelbar neben den eben vom Brandmeister zurückgezogenen Männern in den Boden. Auf der “nervenaufreibenden” Szene erschien dann auch noch das “Überfallkommando” der Polizei aus Hildesheim, dessen Aufgabe in dieser von Unsicherheit geprägten Nachkriegszeit darin bestand, die Umstände besonderer Ereignisse zu prüfen und Diebstähle zu verhindern.

1954 brannte die große Scheune des Rittergutes Boksberg.

Anlässlich der Generalversammlung am 27. Februar 1954 nahm die Wehr den Dank des Gemeidedirektors Friedrich Meyer für ihren außerordentlichen Einsatz beim Großbrand in den Sarstedter Voss-Werken entgegen. Der Kamerad Friedrich Köhler hatte zum schnellen Transport von Mannschaft und Gerät einen LKW zur Verfügung gestellt, mit dem die Wehr nach 17 Minuten den Einsatzort erreicht hatte.

Eine Festzeitung wurde zum Stiftungsfest im Gasthaus Dormeier anlässlich des 25jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Heisede charakterisiert in humoristischer Form jeden einzelnen aktiven Kameraden gegeben.

Im Jahr 1956 gab der erkrankte verdiente Wehrführer Friedrich Wissel sein Amt ab. Sein Name bleibt mit der Geschichte unserer Wehr untrennbar verbunden. Mit der Neuwahl im Jahr 1958 löste Friedrich Rühmkorf den vorübergehend mit der Führungsaufgabe betraut gewesenen Ernst Wolkenhauer ab. Friedrich Wissel wurde zum Ehrenbrandmeister ernannt. In den folgenden Jahren bestimmten hauptsächlich Schornsteinbrände und Diemen-Brände die Arbeit der Feuerwehr im Herbst und Winter. Ausgelöst durch die funkensprühenden Dampfloks mussten im Sommer regelmäßig Brände in Getreidefeldern bekämpft werden. Die Wasserversorgung wurde durch den Bau der Wasserleitung im Jahr 1958 wesentlich verbessert.

Die alte Feuerwehrspritze Meyer-Hagen wurde 1958 durch die moderne Tragkraftspritze TS8/8 mit VW Motor ersetzt. Im Mai 1963 kaufte dann der Gemeinderat unter Gemeindedirektor Hans Sander für 11.000 DM das erste Löschfahrzeug vom Typ Ford Transit TSF.

Der 1964 erneut für 6 Jahre gewählte Wehrführer Rühmkorff verstarb vor Beendigung seiner Amtszeit im Alter von nur 37 Jahren. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Walter Bonk führte die Wehr bis zur Neuwahl weiter.

Im September 1966 wurde Kamerad Bonk zum Gemeindebrandmeister gewählt. Weil aber die Satzung bestimmte, dass der Wehrführer seinen Wohnsitz vor Ort haben musste, wies der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Heisede die Wahl zurück. Aus der Wahl am 17. Dezember 1966 ging dann Friedrich Köhler als neuer Gemeindebrandmeister hervor. Er begann seine Tätigkeit mit viel Idealismus und unterzog sich – vielfach als ältester Teilnehmer – den erforderlichen Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule in Celle.

Die hervorragende Ausbildung der Feuerwehrkameraden führte 1972 bis zur Teilnahme an den Bezirkswettkämpfen in Göttingen.

1970 feierte die Feuerwehr ihr 40-jähriges Bestehen im Rahmen des Schützenfestes. Das ganze Dorf feierte 3 Tage lang mit. Franz Burlit und Waldemar Ohlendorf nahmen aus der Hand des Gemeindedirektors Helmut Piontek die goldene Ehrennadel als Männer der ersten Stunde in der Feuerwehr entgegen. An den anlässlich des Jubiläums ausgerichteten Pokalwettkämpfen nahmen 30 Wehren teil.

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