Am vergangenen Wochenende führten die Feuerwehren der Stadt Sarstedt eine Atemschutz-Ausbildung mit dem Thema Notfall-Einsatz durch. Zwanzig Kameraden aus den sieben Ortsfeuerwehren trafen sich am Freitag Abend im Sarstedt Feuerwehrhaus, um zunächst eine theoretische Unterweisung zu bekommen, was ein Trupp unter Atemschutz bei Notfällen zu beachten hat. Danach ging es in die praktischen Aufgaben. Hier wurde unter anderem geübt, wie mit einer einfachen Endlos-Schlinge die Rettung eines Verletzten durchgeführt werden kann oder wie man sich damit selbst retten kann.
Am Samstag früh ging es dann in die Vollen. Der Bauverein Sarstedt hat der Feuerwehr ein zum Abriss vorgesehenes Haus in Giebelstieg zum Üben zur Verfügung gestellt. Hier hat der designierte Stadtausbildungsleiter Daniel Schiefer eine Notfallübung unter Echtbedingungen vorbereitet. Das Szenario sah wie folgt aus: Ein Trupp ist unter Atemschutz im Wohnungsbrand tätig. Plötzlich kommt es zu einer gefährlichen Durchzündung. Ein Truppmitglied verliert die Orientierung und gerät in Panik. Dabei erleidet er einen Kreislaufzusammenbruch. Der zweite Mann der Einheit kann den Verunfallten nicht finden und löst den Notfall aus.
Nun beginnt die Übung. Der Sicherungstrupp muss schnell reagieren und in das Gebäude vordringen. Zum Eigenschutz baut er eine eigene Angriffsleitung auf und macht sich auf den Weg in die Wohnung, um den vermissten Kameraden ausfindig machen. Dicker Brandrauch (simuliert durch Diskonebel) mindert die Sicht gen Null. Nachdem der Verunfallte in Form einer 80 kg schweren Puppe im Wohnzimmer gefunden wurde, ging es an die schnelle Crash-Rettung. Aufgrund thermischer Einwirkung durfte der Rettungstrupp nicht aufstehen. Dies erschwerte die Rettung ungemein. Mit vereinter Kraft konnte die Person schnell ins Treppenhaus gerettet und damit in die sichere Zone verbracht werden.
Doch damit nicht genug. Nach kurzer Erholung ging es zur nächsten Station. Hier lehrten die Atemschutzgerätewarte Thomas Meyer und Sebastian Blaut, wie zu reagieren ist, wenn mit der eigenen Atemluftversorgung etwas nicht in Ordnung ist. Ein einfaches Maske abnehmen ist im Brandraum nicht möglich, da dies nach wenigen Atemzügen zum sicheren Tod führen würde.
Bis um 14 Uhr wurde die Übungen sechs mal wiederholt, damit alle Teilnehmer die gleichen Erfahrungen machen konnten. In der jeweiligen Nachbesprechungen wurden kleinere Fehler besprochen. Die Teilnehmer waren begeistert davon, die Übung in einem echten Wohngebäude durchführen zu können. Stadtbrandmeister Rüdiger Schulz zeigte sich sehr zufrieden über den Ausbildungsstand der Wehren.