Um 20:36 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Hotteln und Algermissen zu einem LKW-Unfall mit eingeklemmter Person auf die Autobahn, Höhe km 173 Süd gerufen. Der Fahrer konnte schnell gerettet und an den Rettungsdienst übergeben werden. Der LKW lag auf der Seite und der Auflieger durchbrach die Mittelleitplanke. Aus dem Fahrzeug lief Flüssigkeit heraus. Anhand der orangen Warntafel ließ sich erkennen, dass es sich um ein Gefahrguttransport handelt. Sofort wurden die Ladepapiere geborgen und gesichtet. Gleichzeitung wurde Alarm für den Gefahrgutzug Nord 1 ausgelöst.
Nach Ermittlung der Papiere, war eine Substanz von Bedeutung. Der Stoff hat die Eigenschaft, leicht entzündlich bei Normaltemperturen zu sein. Die Autobahn wurde in beide Richtungen voll gesperrt; der Gefahrenbereich wurde auf 50m um den LKW herum abtrassiert.
Der Gefahrgutzug, bestehend aus Feuerwehren der Gemeinden Sarstedt, Algermissen, Giesen, Harsum, Berufsfeuerwehr Hildesheim und Dekon-Gruppe Stadt Hildesheim sammelten sich in Sarstedt, auf dem Parkplatz eines Supermarktes am Sonnenkamp, bevor der Zug im geschlossenen Verband mit einer Stärke von über 100 Einsatzkräften auf die Autobahn bei Hotteln aufgefahren ist.
Die Einsatzkräfte sind unter Chemikalienschutzanzügen und unter schweren Atemschutz vorgegangen, um zu prüfen, ob die Flüssigkeiten, die auslaufen, von der Ladung oder vom Tank stammen. Die Führung des ABC-Zuges Hildesheim prüfte gemäß der Ladepapiere die Querverträglichkeit der geladenen Stoffe mit einem Computerprogramm. Die vorgehenden Trupps stellten fest, dass es sich bei dem auslaufendem Stoff um den der Fahrzeug-Kraftstoff handel. Dieser wurde mittels Bindemittel gebunden, damit der Diesel nicht ins Erdreich gelangen kann.
Da nicht klar war, ob die Ladung unversehrt auf der Ladefläche ist, wurde das Dach des Fahrzeuges geöffnet und die Ladung herausgeholt. Nachdem die Fässer der oben genannten Flüssigkeit geborgen waren konnte der Gefahrguteinsatz gegen ein Uhr beendet werden und die normalen Maßnahmen der Unfallaufnahme beginnen.
Parallel zum laufenden Einsatz ereignete sich ein weiterer schwerer Verkehrsunfall auf der Gegenspur. Höhe Drispenstedt fuhr ein PKW auf das Stauende auf und rammte sich unter einem LKW. Die Berufsfeuerwehr Hildesheim befreite den Verletzten, der jedoch später im Krankenhaus verstarb.
Die Aufräumarbeiten durch die Feuerwehr dauerten noch bis drei Uhr morgens an. Insgesamt waren 160 Einsatzkräfte unter der Leitung von Brandabschnittsleiter Nord, Friedhelm Ulrich im Einsatz.