Ein Toter und 3 Schwerverletzte so die Bilanz eines Verkehrsunfalls, der sich in der Nacht zum Dienstag auf der Giftener Straße ereignete.
Ein VW Golf mit vier Personen besetzt stieß gegen einen Sattelauflieger, der gerade einen parkenden LKW überholte.

Um 23:31 Uhr wurden die Ortsfeuerwehren Giften, Sarstedt und Hotteln alarmiert, die mit über 40 Einsatzkräften vor Ort waren. Zusätzlich waren 4 Rettungswagen und drei Notärzte an der Einsatzstelle. Drei Personen konnten schwerverletzt aus dem Wrack befreit werden, doch für den 21jährigen Beifahrer kam jede Hilfe zu spät, er verstarb an den Folgen des Unfalls.

Die Alarmierung konnte schnell und präzise durchgeführt werden, da der Unfall sich direkt vor Der Haustür des Sarstedter Brandmeisters vom Dienst (BvD) befand, der über Funk sofort eine Lagemeldung absetzen konnte. Ein Öffnen der Türe war jedoch ohne Maschinenkraft nicht möglich, so konnte bis zum Eintreffen der Hilfskräfte nur beruhigend auf die Verletzten eingewirkt werden. Die Einsatzkräfte konnten innerhalb von 30 Minuten nach Alarmierung alle Personen aus dem Fahrzeug befreien.

Die Aufräumarbeiten dauerten noch bis nach drei Uhr an. Die Ortsdurchfahrt Giften war in dieser Zeit voll gesperrt. Über die Schadensursache und Schadenshöhe kann zu diesem Zeitpunkt keine Angabe gemacht werden.


Pressemitteilung der Polizeiinspektion Hildesheim vom 06.10.2009, 13:51 Uhr
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POL-HI: Schwerer Verkehrsunfall in Sarstedt -Giften- Beifahrer tödlich- Fahrer und 2 weitere Insassen schwer verletzt.
Hildesheim (ots) – Sarstedt, Giften(fm) Am 05.10.2009, gegen 23:30 Uhr kam es zu einem schweren Verkehrsunfall in Sarstedt / Giften. Ein 19-jähriger Nordstemmer befuhr mit einem VW – Golf in Giften die Giftener Straße in Richtung Barnten/Nordstemmen. Im Golf befanden sich 2 weitere Nordstemmer Heranwachsende (20 und 22 Jahre) sowie ein 19- jähriger Springer Bürger.

In Höhe der Giftener Str. 25 kam dem Golffahrer ein 42- jähriger Peiner Sattelzugfahrer mit Anhänger entgegen, der gerade an einem geparkten Sattelzug vorbei fuhr und somit sich auf Kollisonskurs zum Golf nämlich der Gegenfahrbahn befand. Der Sattelzug und der Golf kollidierten frontal. Der Sattelzug geriet nach rechts und stieß des Weiteren mit dem geparkten Sattelzug zusammen. Der Golf wurde durch den Frontalaufprall um die eigene Achse gedreht und kam an der linken Seite des Sattelzuges zum Stehen. Die sofort verständigte Feuerwehr spreizte den Golf auf, um die Verletzten zu bergen. Der 20-jährige Beifahrer verstarb an der Unfallstelle. Alle anderen Insassen wurden schwer verletzt in nahe gelegene Krankenhäuser transportiert. Der LKW-Fahrer blieb unverletzt.

Die Polizei ermittelt gegen beide Fahrer, nämlich dem Lkw- sowie dem Golffahrer wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletztung.

Die Polizeibeamten aus Sarstedt setzten zur Unfallrekonstruktion und zur Ermittlung der Geschwindigkeiten noch während der Unfallaufnahme einen Sachverständigen ein. Dem lebensgefährlich verletzten Fahrer des Golfs wurde eine Blutprobe entnommen, um dessen Fahrtauglichkeit festzustellen.

Die Giftener Straße war bis 03:51 Uhr (06.10.09) vollgesperrt.

Der Sattelzug wurde im Frontbereich und an der linken Seite erheblich beschädigt, der ältere-VW-Golf hat einen Totalschaden.

Den Sachschaden beziffert die Polizei auf mehrere 10 000 Euro.


Bericht der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 06.10.2009

20-Jähriger stirbt bei Unfall in Giften
Kleinwagen mit vier jungen Männern prallt frontal gegen Sattelzug / 19-Jähriger in Lebensgefahr

G i f t e n (abu). Ein 20-jähriger Nordstemmer ist in der Nacht zum Dienstag bei einem Verkehrsunfall in Giften ums Leben gekommen. Ein VW Golf mit vier jungen Männern war in der Ortsdurchfahrt frontal mit einem schweren Sattelzug zusammengeprallt. Der Beifahrer starb noch auf der Straße, der Fahrer wurde lebensgefährlich verletzt, zwei weitere Insassen schwer.

Es ist noch knapp eine halbe Stunde bis Mitternacht, als der schwere Sattelzug aus Richtung Rössing durch Giften rollt. Wagen und Fahrer kommen aus Peine, der Weg nach Hause ist noch weit. Kurz vor der Giftener Tankstelle ist auf der rechten Fahrbahn ein weiterer Sattelzug abgestellt. Er steht da oft, der Fahrer wohnt gleich um die Ecke. Der Peiner lenkt auf die Gegenfahrbahn, um an dem geparkten Fahrzeug vorbeizurollen. Nach eigenen Angaben sieht er keinen Gegenverkehr.

Erst als er auf der anderen Fahrbahn ist, so schildert er es später der Polizei, tauchen plötzlich die Scheinwerfer eines Autos vor ihm, fast schon unter ihm, auf. Der Peiner versucht noch ein Ausweichmanöver, reißt das Lenkrad nach links, aber dort ist kein Platz. Krachend prallt sein Sattelzug seitlich gegen die ebenso schwere geparkte Maschine. Die wird zwar leicht auf den Gehweg geschoben, doch der Platz reicht für den entgegenkommenden Golf II nicht aus. Vier junge Männer zwischen 19 und 22 Jahren sitzen darin, vermutlich auf dem Weg nach Hause. Mit voller Wucht prallt das Auto gegen den Sattelzug, dreht sich um die eigene Achse, schlägt mit der Beifahrerseite erneut gegen das viel größere Fahrzeug. Das Auto wird völlig zusammengedrückt, besonders die Frontpartie ist total deformiert.

Zumindest einige der Insassen haben ein Stück weit Glück im Unglück. Denn der Unfall ereignet sich direkt vor der Haustür von Rüdiger Schulz – und der ist in dieser Nacht Brandmeister vom Dienst bei der Sarstedter Feuerwehr. Sofort alarmiert er die Einsatzkräfte aus Giften, Sarstedt und Hotteln, 44 Feuerwehrleute rasen mit sieben Fahrzeugen in Richtung Giften. Dank Schulz’ Schilderungen wissen sie bereits: Vier Menschen sind eingeklemmt, sie zu befreien, wird ihre wichtigste Aufgabe sein. Minuten später sperrt die Feuerwehr die Giftener Ortsdurchfahrt komplett.

Die Retter kommen zunächst nur mühsam an die Verletzten heran. „Das war technisch sehr schwierig“, erklärt Stadtbrandmeister Uwe Meyer. Bevor die Feuerwehrleute die Unfallopfer aus dem Auto holen können, müssen sie erst einmal das Dach abschneiden. In den ersten Minuten können sie dabei nur versuchen, beruhigend auf die vier jungen Männer einzureden – doch die sind nur „bedingt ansprechbar“, wie Meyer später sagt. Vom Zusammenstoß bis zu dem Zeitpunkt, da der letzte Auto-Insasse aus dem Fahrzeug gehievt wird, vergeht eine halbe Stunde – unter den Bedingungen laut Feuerwehr sehr schnell, was Unfallexperten vor Ort bestätigen. Doch zwangsläufig vergehen wertvolle Minuten, bis die Notärzte sich richtig um die Opfer kümmern können.

Drei Notärzte und zusätzlich vier Rettungswagen sind zur Unfallstelle geeilt. Sie kämpfen bei Kälte und Dauerregen auf der Straße vor allem um das Leben von Fahrer und Beifahrer. Bei dem Beifahrer, einem 20-jährigen Nordstemmer, verlieren sie diesen Kampf. Der junge Mann stirbt auf dem Giftener Asphalt, während ihn Feuerwehrleute mit Decken vor den Blicken der Umstehenden verbergen. Der Fahrer, ein 19-jähriger Nordstemmer, ist lebensgefährlich verletzt. Hinten im Auto haben ein 22-jähriger Nordstemmer sowie ein 19-Jähriger aus Springe gesessen. Auch sie kommen schwer verletzt ins Krankenhaus, ihren Zustand beurteilen die Einsatzkräfte vor Ort aber nicht als lebensgefährlich. Der Fahrer des Sattelzugs, ein 42-jähriger Peiner, bleibt körperlich unverletzt, ist aber sichtlich gezeichnet, steht vielleicht unter Schock.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, war laut Polizei gestern noch unklar. Bislang liegt lediglich die Aussage des Sattelzug-Fahrers vor, dass die Lichter des Autos erst im letzten Moment vor ihm aufgetaucht seien. Bis die Ermittler den Golf-Fahrer befragen können, dürfte noch einige Zeit vergehen. Ein Sachverständiger aus Celle war ebenfalls am Unfallort, bis sein Gutachten – vor allem bezüglich der Geschwindigkeiten von Auto und Sattelzug – vorliegt, dürfte es ebenfalls noch Tage dauern. Gegen beide Fahrer ermittelt die Polizei inzwischen wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.

Bis die Fahrzeuge abgeschleppt waren und die Einsatzkräfte die Straße einigermaßen aufgeräumt hatten, verging fast die halbe Nacht. Erst nach 3 Uhr gestern Morgen gaben Polizei und Feuerwehr die Giftener Ortsdurchfahrt wieder frei. Zur Höhe des Sachschadens machten die Beamten gestern keine konkreten Angaben, er dürfte sich aber auf mehrere zehntausend Euro belaufen.