Ein Zapfenstreich zum Abschied
Nach 18 Jahren nimmt Stadtbrandmeister Rainer Will seinen
Hut
Wondratschek: „Ein Vorbild für alle“
Sarstedt (ham). Vertreter aller sieben Ortswehren und des öffentlichen Lebens haben dem
scheidenden Stadtbrandmeister Rainer Will am Donnerstag mit einem Zapfenstreich eine
Riesenüberraschung zum Abschied bereitet.
Insgesamt 18 Jahre hatte Will an der Spitze der Sarstedter Feuerwehr gestanden.

Rund 200 Männer und Frauen waren angetreten und bildeten mit ihren Fackeln im Dunkeln
ein beeindruckendes Spalier, während der Spielmannszug des Schützenvereins von 1951 und
das Sarstedter Blasorchester dazu spielten. „Danke“ sagten die Feuerwehrleute auch auf einem
großen Bild, das der neue stellvertretende Stadtbrandmeister Jürgen Engelmann überreichte.
„Eine schönere Verabschiedung hätte ich mir nicht wünschen können“, sagte der scheidende
Stadtbrandmeister gerührt. Zuvor waren die Verdienste Wills um die Sicherheit der
Sarstedter Bürger in einer offiziellen Feierstunde vor den Ortsbürgermeistern und
weiteren Wegbegleitern gewürdigt worden.

1965 trat Will in die freiwillige Feuerwehr ein und war von 1982 bis 1988 Ortsbrandmeister
in Gödringen. 1988 übernahm der heute 55-Jährige den Posten des
Stadtbrandmeisters von Walter Achilles. „Es war damals außergewöhnlich, so kurz nach
der Gemeindereform jemanden aus einem Ortsteil zu nehmen“ , erinnerte sich
Bürgermeister Karl-Heinz Wondratschek an die Vorbehalte, die Will entgegenschlugen.

Doch diese konnte er zügig entkräften, in den Jahren 1994 und 2000 wurde Will jeweils
einstimmig in seinem Amt bestätigt. „Ein Stadtbrandmeister muss fachlich und menschlich
geeignet sein und ein großes Talent zum Ausgleich besitzen“ , würdigte das Sarstedter
Stadtoberhaupt Rainer Wills Qualitäten. „Er ist ein Vorbild für jede
Feuerwehrfrau und jeden Feuerwehrmann und für jeden Bürger und jede Bürgerin in Sarstedt“,
so Wondratschek, der seinem scheidenden Ehrenbeamten unter minutenlangem Applaus der Versammlung
einen Gutschein für das Sarstedter Hallenbad, einen Bildband sowie eine
„Schierker Feuerstein“ überreichte.

Will revanchierte sich mit einer Figur des Heiligen St. Florian, des Schutzpatrons der
Feuerwehrleute, als Geschenk an den Bürgermeister. Stadtmitarbeiterin Heike Brennecke
erhielt eine dicke Umarmung und einen blau-roten Blumenstrauß. „Ich werde dein herzliches
Lachen vermissen“ bedauerte Will, dass er in Zukunft das Rathaus nur noch als
Privatmann aufsuchen kann.

Wondratscheks Stellvertreter Horst-Dieter Schelper wurde mit einer Plakette bedacht.
„Zwischen der Stadtverwaltung und der Feuerwehr herrschte großes Vertrauen und es war
eine gute und problemlose Zusammenarbeit. Bitte setzt diese auch mit meinem Nachfolger fort“,
bat Will. Er richtete einen speziellen Dank an seine Ehefrau Angelika und seine Familie.
„Sie hat mich in den 33 Jahren bei der Ausübung meines Hobbys immer unterstützt,
ich bin dafür unendlich dankbar.“

Uwe Meyer übernimmt

Sarstedt (ham). Als letzte Amtshandlung nahm Will gemeinsam mit Wondratschek einige
Ernennungen und Ehrungen vor. Stephan Wehling ist ab sofort Ortsbrandmeister in Giften,
sein Vorgänger Thomas Pape fungiert als Stellvertreter. Wolfgang Lühmann geht in die dritte
Amtszeit als Ortsbrandmeister in Ruthe, Friedhelm Ulrich wurde als Sarstedter
Ortsbrandmeister wiedergewählt. Neuer Stellvertreter ist Ulrich Meyer, der seinen Bruder
Uwe auf diesem Posten ablöst. Schliekum hat in Zukunft mit dem 33-jährigen Lars Brinkmann
den jüngsten Ortsbrandmeister aller Ortsteile. Sein Vorgänger Dieter Meyer wurde nach 30
Jahren in dieser Funktion verabschiedet. Brinkmanns Stellvertreter bleibt Franz Marheineke.

Der 44-jährige Uwe Meyer aus Sarstedt ist neuer Stadtbrandmeister für die Dauer von
zunächst sechs Jahren. Er erhielt genauso seine Ernennungsurkunde aus der Hand des Bürgermeisters
wie sein Stellvertreter Jürgen Engelmann. Beide wurden zudem noch zum Hauptbrandmeister
befördert. In seiner kurzen Antrittsrede würdigte Meyer die Arbeit seines Vorgängers.
„Ich übernehme heute eine starke Feuerwehr mit guter Ausrüstung, Zusammenhalt und
Zusammenarbeit haben bei uns oberste Priorität.“ Für seine Amtszeit wünschte er sich
„dass wir im Ernstfall immer die richtigen Entscheidungen treffen, immer gesund nach Hause
kommen und nie den Spaß an der Sache verlieren.“

Bericht: Hildesheimer Allgemeine




Imposanter Anblick in der Dunkelheit: Mit Fackeln haben sich die Feuerwehr-Kameraden für
ihren scheidenden Chef aufgestellt.




„Ein Vorbild für alle Bürger“: Lob bekam
Rainer Will (links) unter anderem von
Bürgermeister Karl-Heinz Wondratschek.




von links: Rainer Will beförderte den stellv. Stadtbrandmeister

Jürgen Engelmann und Stadtbrandmeister Uwe Meyer zum

Hauptbrandmeister. Bürgermeister Karl-Heinz Wondratscheck

überreichte die Ernennungsurkunden.




Der Fackelzug von der anderen Seite.




Ein Bild mit allen Kameraden der Stadtfeuerwehr als Geschenk.

Überreicht durch Jürgen Engelmann.