Das lange Pfingstwochenende nutzten die sieben Jugendfeuerwehren der Stadt Sarstedt für eine gemeinsame Freizeit in Otterndorf an der Elbmündung. Bereits seit 2004 reist die Stadtjugendfeuerwehr alle vier Jahre für eine Freizeit dieser Art nach Otterndorf. Im Morgengrauen am Samstag machten sich knapp 90 Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren mit 20 Betreuern in zwei Reisebussen und einem Feuerwehrbus auf den Weg Richtung Cuxhaven.
Für alle Mitreisenden gab es eine Überraschung. Durch eine großzügige Spende von „Alt-“Bürgermeister Karl-Heinz Wondratschek bekam Jeder ein bedrucktes blaues T-Shirt überreicht. Eigentlich als das Erkennungszeichen des Wochenendes gedacht, entschieden sich die Jugendlichen aufgrund der kühlen Temperaturen die meiste Zeit für dicke Pullover und wetterfeste Jacken. Auch die Watterkundung konnte durch das Geldgeschenk realisiert werden. Leider war K.-H. Wondratschek terminlich verhindert und nahm an der lehrreichen und spaßigen Tour nicht teil. Im Watt stand das unterhaltsame erkunden des Meeresboden im Vordergrund. Für manch Einen war es eine ungewohnte Erfahrung in barfuß über den feuchten, sandigen Untergrund zu waten. Das Motto der Wattführer lautete „Schlick macht schick und es gibt im Watt kein ihhh, nur ahhh und ohhh“. Muscheln, Schnecken, Krebse und Wattwürmer konnten von den jungen Wattforscher in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden. Um das Wissen altersgerecht zu vermitteln, wurden die Teilnehmer in drei Altersgruppen eingeteilt. Die Informationen über die naturräumlichen Besonderheiten und die Faszination Wattenmeer konnten so allen spannend näher gebracht werden. Beim anschließenden Picknick am Cuxhavener Strand herrschte Einigkeit, dies war bereits ein Highlight der Tour.
Frisch gestärkt ging es weiter in das Sommercamp in Otterndorf. Die Unterbringung dort erfolgte in zwei Zeltdörfern. Die Stadtjugendfeuerwehrwarte Kai Brinkmann und Christian Lühmann wurden kurzerhand zu „Bürgermeistern“ ernannt und hatten das Sagen in den Zeltdörfern. In den nächsten Tagen stand für die Jugendlichen neben dem gemeinsamen Miteinander, jede Menge Spaß und Aktionen auf dem Programm. Im Regen Minigolf spielen, Ponyreiten durchs Camp, eine Nachtwanderung mit Schiffsbeobachtungen, moderieren einer Radioshow, Schwimmbadbesuche, schwimmen im kalten See, Disko und Wickinger-Schach standen genauso hoch im Kurs wie im 12er Kajak, Kanu oder Tretboot den See zu erobern und dabei den Teamgeist unter Beweis zu stellen; ans Ufer gelangt man nur, wenn alle in eine Richtung paddeln. Watt und Strand direkt an der Jugendherberge boten reichliche Möglichkeiten die Freizeit zu verbringen. Selbst beim lustigen „Frühsport“ konnte der Feuerwehrnachwuchs beobachtet werden. Eine, im Camp noch nie da gewesene, Polonaise wurde von den Sarstedter Jugendfeuerwehren angeführt und durch andere Campbewohner ergänzt.
Jede „Dorfgemeinschaft“ war für das harmonische Lagerleben selbst verantwortlich. Beim Küchen- und Abwaschdienst bot sich für kleine und große Teilnehmer die Gelegenheit ganz neue Erfahrungen zu sammeln. Beim gemeinsamen Essen ging es dann schon einmal anders zu als am heimischen Esstisch.
Einige Sarstedter Feuerwehrmitglieder konnten als Tagesgäste im hohen Norden begrüßt werden. So ließen sich unter anderem die Stadtbrandmeister Rüdiger Schulz und Lars Brinkmann die frische Meeresbrise um die Nase wehen und ehemalige Jugendfeuerwehrmitglieder schwelgten für ein paar Stunden in Erinnerungen an ihre eigene, aktive Zeit bei der Jugendfeuerwehr.
Am späten Dienstagnachmittag purzelten die Feuerwehrmitglieder mit vielen neuen Eindrücken und müde aus den Bussen und freuen sich auf die nächste Freizeit dieser Art. Vielleicht in vier Jahren in Otterndorf???