Am Freitag Nachmittag ereignete sich auf der Schnellfahrstrecke der Bahn auf Höhe der Wenderter Straße ein Personenunfall. Der Schnellzug, der von Hannover aus Richtung Göttingen unterwegs war, leitete eine Vollbremsung ein und kam auf der Brücke des Giftener Sees, Höhe Jeinser Weg zum Stehen.
Die Feuerwehr und der Rettungsdienst wurden um 16:50 Uhr zur Einsatzstelle alarmiert. Nach Bestätigung, dass die Strecke gesperrt ist, konnte ein Teil der Kräfte in den Zug, um das Wohlbefinden der Fahrgäste zu überprüfen. In der Zeit machte sich eine zweite Einheit auf die Suche nach der Ursache. Bei km 18 (Höhe Wenderter Straße) gab es dann die traurigie Gewissheit, dass hier ein Mensch sein Leben verloren hat.
Der mittlerweile eingetroffene Notfallmanager der Bahn hat festgestellt, dass der Zug nicht mehr fahrtauglich ist und die Evakuierung der Fahrgäste notwendig sein wird. Im vorderen Teil befanden sich zu diesem Zeitpunkt 174 Fahrgäste und im hinteren 236. Daraunter ein Rollstuhlfahrer und ein Kinderwagen.
Da bereits die Dunkelheit einsetzte musste der Bereich der Einsatzstelle großflächig ausgeluchtet werden. Fast alle Fahrzeuge der Stadtfeuerwehr Sarstedt waren hierfür erforderlich. Stadtbrandmeister Rüdiger Schulz übernahm die Gesamteinsatzleitung und koordinierte mit dem Notfallmanager das weitere Vorgehen.
Da die Fahrstrecke sich in dem Teil auf Brücken befindet und ein Ausstieg aus dem Zug auf freier Strecke nur mit Leitern möglich ist, wurde ein zweiter ICE angefordert, der parallel zum Unfallzug gefahren wurde. So könnten die Personen über einen Behelfssteg, der zwischen den Türen der beiden Züge gebaut wird, sicher umsteigen.
Auch hierfür war es notwendig, dass der Bereich der Übergänge ausgeleuchtet wird. Die dafür erforderlichen schweren Stromaggregate und Leuchtmittel mussten zunächst auf die Brücke transportiert und dann weitere 400m bis zu den Türen getragen werden.
Nach Abschluss der Vorarbeiten, konnte der Ersatzzug einfahren und die Behelfsübergänge eingerichtet werden. Die Fahrgäste wurden alle ohne Probleme in den zweiten Zug geleitet. Dreieinhalb Stunden nach Schadensereignis konnte die doch sehr angespannten Fahrgäste ihre Fahrt im Ersatzzug fortsetzen. Für die Feuerwehr war nun noch der Rückbau der Einsatzmittel notwendig.
Um 21 Uhr hat der Einsatzleiter der Feuerwehr die Einsatzstelle an den Notfallmanager übergeben und alle 80 Einsatzkräfte konnten zur Stärkung das Feuerwehrhaus Sarstedt anfahren.
Eingesetzte Fahrzeuge: