Großschadenslage, Unwetter und Hochwasser. Situationen, die nicht alltäglich sind, aber in der Vergangenheit immer wieder vorkamen. Die Feuerwehrkräfte sind erfahren genug, um damit umzugehen.
Eine Aufgabe, dieser Dimension dürfte in der Geschichte einmalig sein und sprengt jegliche Dimension an Einsatzstunden, Einsatzkräften, Reichweite an beteiligten Einheiten.

Eine lückenlose Gesamtdokumentation ist nicht möglich zu erstellen. Die wichtigsten Eckdaten aus Sicht der Feuerwehr sind zusammengetragen.

Di, 22.09. 17:00 Uhr
Erste Information, dass ein Flüchtlingscamp für 1000 Personen entstehen soll

Mi, 23.09. 08:30 Uhr
Ortstermin mit Vertretern der Stadt, Innenministerium, Johanniter, Landkreis und Vertreter der Feuerwehr und Polizei

Do, 24.09. 08:30 Uhr
Die Stadtbrandmeister nehmen an der Pressekonferenz im Rathaus teil.

Fr, 25.09.
10:00 Uhr: Die Verträge zwischen EDEKA und dem Land Niedersachsen sind geschlossen. Der rote Knopf ist gedrückt.
12:30 Uhr: Begehung vor Ort. Runde vom Dienstag, erweitert mit THW und Sielbelt Ubben von der PD Göttingen
15:00 Uhr: Lagebesprechung mit den Ortsbrandmeistern der Stadt Sarstedt
16:00 Uhr: Voralarm für den 2. Und 3. Zug Stadt Sarstedt
17:30 Uhr: 2. Und 3. Zug einsatzbereit auf der Wache
18:00 Uhr: Arbeitsaufnahme auf dem Gelände
18:30 Uhr: Während die Arbeiten beginnen, nimmt Stadtbrandmeister Rüdiger Schulz an der Bürgerversammlung im Stadtsaal teil.
19:00 Uhr: Dienstbeginn der Feuerwehrbereitschaft 1, LK Hildesheim Nord. Zusammen mit dem 1. Zug der Stadtfeuerwehr ebenfalls Anfahrt zum EDEKA-Gelände.
Aufträge:
Der 3. Zug beginnt mit der Demontage von Hochregallager in einer 3500qm (Halle 3) großen Halle.
Der 1.Zug übernimmt den Aufbau von Tischen und Bänken im Kantinenbereich und der Demontage von Hochregallagern in Halle 2, als Durchgang zwischen den Camp-Hallen 1+3.
Der 2. Zug beginnt mit der Demontage von Hochregallagern in einer 5400qm (Halle 1) großen Halle.
Die FB1 unterstützen in allen Hallen die Tätigkeiten.
Der Versorgungszug des Landkreises übernimmt die Abendverpflegung
Insgesamt sind am Freitag 240 Einsatzkräfte der Feuerwehr im Einsatz

Sa, 26.09.
Das THW unterstützt ebenfalls die Demontage der Regalsysteme und beginnt mit dem Bau von Rampen, Geländern und Fluchttoren in den Hallen.
Die zugesagte Unterstützung der Bundeswehr mit 100 Kräften wird am Mittag abgesagt. Das THW erhöht seine Kapazitäten auf 5 weitere Ortsverbände
Eine weitere Feuerwehrbereitschaft (FB5, Hildesheim Süd) wird alarmiert. Diese trifft um 16 Uhr an der Einsatzstelle ein und führt die Arbeiten fort.
Da im Gebäude die Duschkapazitäten begrenzt sind, werden die ABC-Züge Hildesheim und Northeim alarmiert, um mit der Dekontaminationskomponente eine nach Trinkwasserverordnung konforme Duschstraße aufzubauen.
Die FB5 erledigt die Einrichtung der Schlaf-Parzellen in Halle 1, die ab Sonntag mit ersten Flüchtlingen belegt werden soll.

So, 27.09.
Die Feuerwehrbereitschaft 2 (Hildesheim Ost) wird angefordert. Sie übernimmt die Feinarbeiten in Halle 1 und beginnt mit der Einrichtung der Halle 3
In Zusammenarbeit mit THW und Feuerwehr wird ein Schrank konstruiert, der als Prototyp für die Parzellen dienen soll. Der fertige Schrank wird Modell Sarstedt genannt und wird 100mal produziert.
Am Nachmittag treffen die ersten Flüchtlinge ein.
Nachdem nochmal Bauzäune angeliefert wurden (1700m aus Buxtehude) konnten die Parzellen fertig gestellt werden. Hierzu wurde jeweils ein Löschzug aus Söhlde und Schellerten angefordert.

28.09. bis 01.10.
Die Feuerwehr unterstützt mit einem kleinen Führungsteam die Einsatzleitung der Johanniter. Die Einhaltung der Brandschutzvorgaben wird kontrolliert. Kleinere Hilfsaufgaben wie das Ausleuchten des Hofes werden durchgeführt. In der Abarbeitung der ankommenden Flüchtlinge stellt sich eine Routine ein.
Der normale Alltag geht weiter. Am 29.09. Meldereinlauf am Schwimmbad und am 30.09. ein Wohnungsbrand in der Schützenstraße.

02.10.
Anordnung aus dem Innenministerium. Die Kapazitäten müssen auf 1500 Flüchtlinge erhöht werden. In einer Lagebesprechung wird festgestellt, dass die Ressourcen der Eigenen Einheiten in der Stadt, sowie im Landkreis aufgebraucht sind.
Die Feuerwehrbereitschaft Northeim 2, die Tage zuvor bereits in Hameln tätig war, wird zur Einsatzstelle nach Sarstedt beordert. Unterstützt durch die technische Einsatzleitung des Landkreis Northeim.
Die Bundeswehr ist ebenfalls mit 50 Mann im Einsatz.
Die Aufgabenstellung ist ähnlich der Vorwoche, diesmal für die komplette Halle 2
Die ABC-Komponente aus dem Landkreis Nienburg wird zur Erweiterung der Duschstraße angefordert.

03.10.
Die Feuerwehrbereitschaft 1 aus Northeim löst die FB2 Northeim ab.
50 weitere Bundeswehrsoldaten unterstüzten die Arbeiten an der Einsatzstelle.

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