Einsatznummer: 141/2021
Datum: 23.10.2021
Alarmzeit: 05:17 Uhr
Dauer: 7 Stunden 30 Minuten
Art: Brandeinsatz  > B2 – Großbrand 
Einsatzort: Ziegeleistraße
Einsatzleiter: S. Blaut
Alarmierungsart: DME + Sirene 3.LZ
Alarmierte Wehren / Eingesetzte Fahrzeuge:


Weitere beteiligte Kräfte: Bundespolizei, DB Instandsetzung, DB Notfallmanager, Fachfirma, FTZ Gr. Düngen, Polizei Sarstedt, Rettungsdienst Sarstedt, Stadtentwässerung Sarstedt, Untere Wasserbehörde des LK Hildesheim, ZAH

Einsatzbericht:


In den frühen Morgenstunden des 23.10.2021 kam es, vermutlich aufgrund eines Defekts an der Oberleitung, auf der Bahnstrecke Hannover-Göttingen, kurz vor dem Bahnhof Sarstedt zu einem Brand eines Güterwagons. Bereits aus weiter Entfernung konnten die Einsatzkräfte auf der Anfahrt zum Feuerwehrhaus die meterhohen Flammen und den Funkenflug im Nachthimmel über Sarstedt sehen. Der Gruppenführer des erstausrückenden Fahrzeuges der Feuerwehr Sarstedt ließ daher unverzüglich über die Leitstelle eine Alarmstufenerhöhung auf das Alarmstichwort B2 (Brand – 2 Löschzüge) vornehmen. Kurz darauf wurde der 3. Zug mit den Ortsfeuerwehren Giften, Ruthe und Schliekum alarmiert.

An der Einsatzstelle in der Ziegeleistraße angekommen, ergab sich das Bild eines im Vollbrandrand stehenden LKW-Trailers auf einem Transportwagon. Die Ladung war zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Da der Strom in der Oberleitung noch nicht abgeschaltet war, war in der Anfangsphase nur ein Löschen mit ausreichend Sicherheitsabstand möglich. Zunächst wurde die Priorität auf die Verhinderung einer Ausbreitung des Feuers auf die Wagons davor und dahinter gelegt. Besondere Herausforderung dabei: In einem der benachbarten Güterwagons wurde Gefahrgut transportiert; wäre dies mit den Flammen in Berührung gekommen, hätte es womöglich eine schwere Reaktion gegeben. Mit Hilfe einer sogenannten Riegelstellung konnten beide Wagons aber letztendlich geschützt werden.

Nachdem der 3. Löschzug der Stadtfeuerwehr Sarstedt eine ausreichende Wasserversorgung aufgebaut hatte, konnte die eigentliche Brandbekämpfung dann von beiden Seiten mittels mehrerer B- und C-Strahlrohre durchgeführt werden. Mittlerweile war klar, dass es sich bei der Ladung um brennende Milchkartons handelte, die auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort beim Abfüller waren. Auf Grund des sehr dicht gelagerten Transportguts und der Brandeigenschaften von Pappe zog sich die Brandbekämpfung dann trotz des Zusatzes von Netzmittel über einen längeren Zeitraum hin. Im weiteren Verlauf wurde das Brandgut daher durch eine hinzugezogene Fachfirma mit Baggern nach und nach abgetragen und durch uns abgelöscht.

Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten zogen sich bis in die Mittagsstunden. Verletzt wurde niemand und auch die nahegelegene Tankstelle war trotz des zeitweise starken Funkenfluges glücklicherweise nicht in Gefahr. Unser Dank geht sowohl an sämtliche Einsatzkräfte, die uns unterstützt haben, als auch an den Lokführer. Er hatte den Zug gerade noch über den Bahnübergang der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße gefahren, sodass wir ideal bis zur Brandstelle anfahren konnten.

Das Video zeigt eindrucksvolle Bilder aus der Anfangsphase des Einsatzes, aufgenommen und zur Verfügung gestellt von unserem Rettungsdienstkollegen Gerhard Buchner